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Monsieur Aznavour

Monsieur Aznavour

F 2024, R: Grand Corps Malade, Mehdi Idir, D: Tahar Rahim, Bastien Bouillon, Marie-Julie Baup, 133 min

Charles Aznavour gilt bis heute als Musterbeispiel eines französischen Chansonniers. Darüber hinaus hat er als Schauspieler in zahlreichen Filmen mitgewirkt. Doch der Beginn seiner Karriere war mühsam, wie das Biopic »Monsieur Aznavour« nun eindrucksvoll zeigt. Als Kind armenischer Einwanderer wächst er in Frankreich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf, wo er immer wieder mit Rassismus und Ausgrenzung zu kämpfen hat. Erst als Edith Piaf auf den Mann mit der Reibeisenstimme aufmerksam wird, ändert sich sein Schicksal. Während der Film bis zu diesem Punkt stringent die Lebensgeschichte des Sängers erzählt, lässt die zweite Stunde sein Leben fast im Schnelldurchlauf vorbeiziehen. Seine Ehefrauen, Kinder und Weggefährten finden in der gesamten Erzählung nur am Rande statt. Auch das Bild, das vom Sänger im Film gezeichnet wird, bleibt oberflächlich und geht über seinen eisernen Willen, berühmt zu werden, kaum hinaus. Die Chansons sollen einen emotionalen Gegenpart dazu bilden, was aber leider nicht immer funktioniert. Deutlich wird trotzdem, welchen Einfluss Aznavour mit seiner Musik auf eine ganze Generation hatte. Auch in der neueren Popmusik lässt er sich noch wiederfinden. Als kleine Verneigung vor diesem Einfluss bekommt der Song »What’s the Difference« von Dr. Dre und Eminem einen überraschend gelungenen Gastauftritt. Hanne Biermann


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