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Multi User Dungeon

Multi User Dungeon

Erstmals mit echten Menschen unterwegs in der Spielewelt

Ein Foto von 1978 zeigt Roy Trubshaw im Computerkabinett der Universität Essex als langhaarigen Studenten. Er liest - wie alle Hippies - gerne Tolkien und spielt das papierbasierte Ur-Rollenspiel »Dungeons & Dragons«. Doch was er vor dem riesigen Monitor und auf einem Fensterbrett von Tastatur tippt, ist revolutionär. Zusammen mit seinem Studienfreund Richard Bartle programmierte er vor dreißig Jahren »Multi User Dungeon« (MUD1), das erste Online-Rollenspiel. Mehrere Spieler konnten nun in Echtzeit von verschiedenen Rechnern aus miteinander als Zwerg oder Zauberer interagieren. Textbasiert, versteht sich. Ein missglückter Spielzug liest sich so: »Als du das Ende der Klippe erreichst, beginnt der Stein zu bröckeln »/Sturz/« Der Rest deiner Überbleibsel wird gerade von den Möwen verputzt (besonders deine Augen). Willst du noch mal spielen?« Ja! Spielen wollten viele, wenn nachts Kapazitäten der Uni-Großrechner frei wurden. Da erkannte Bartle, der heute als Professor für Computerspiel-Design »World of Warcraft« erforscht, das Potenzial der Online-Spiele. 1984 schrieb er in einem Computerspiel-Magazin: »In den kommenden Jahren werden Mehr-Spieler-Games wie »MUD1« einen dominierenden Anteil bei den Adventure-Spielen haben.? Tatsächlich legte »MUD1« den Grundstein für eine Milliardenbranche. Juliette Kaiser


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