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Nobody wants to die

Nobody wants to die

Entwickler: Critical Hit Games, Publisher: Plaion, Plattform: PC, PS5, Xbox Series X/S, Preis: 24,99 €

Es könnten die vierziger, fünfziger Jahre sein: Ein abgehalfterter Detektiv sitzt in einer alten Benzinschleuder in einem Autokino. Vor ihm flimmert ein schwarzweißer Krimi durch die verregnete Scheibe, neben ihm eine verführerische Blondine im Abendkleid. Die beiden tauschen trockene Sprüche aus, als plötzlich das Bild zerreißt und die Illusion verblasst. Die blonde Frau ist tot und die Welt aus den Fugen. Unter dem Helden liegt wortwörtlich ein Abgrund, denn das alte Automobil steuert hoch oben durch einen Irrgarten von Wolkenkratzern, die sich vor dem stets nachtschwarz-verregneten Himmel abzeichnen. Eine Welt direkt aus Philip K. Dicks »Blade Runner«, mitsamt einer holografischen Schönheit, die zwischen den Häuserschluchten lebt. Der Protagonist James Karra trinkt, um zu vergessen und den Schmerz zu betäuben, den der neue Körper mit sich bringt. In der Welt, in der er lebt, ist die Unsterblichkeit längst Realität: Wer es sich leisten kann, kauft sich einfach einen neuen Körper, wenn der alte versagt. Aber dieser hier ist ein Billigmodell vom Second-Hand-Markt und so schluckt James Pillen, sein körperlicher und geistiger Zustand zerfallen zunehmend, während er sich auf die Suche nach einem Serienmörder macht. Der Fall ist kompliziert und atmosphärisch dicht inszeniert. Man verliert sich gern für zwei, drei Abende in dieser Welt aus Schatten und Hologrammen. Dann ist auch schon das unausweichliche Ende da. Lars Tunçay


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