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Nola

Nola

Blindly and fast

Blindly and fast

Wer kennt nicht Gefühle der Reizüberflutung und Überforderung? Genau darum geht es auf der zweiten EP von Nola. Schnell dreht sich unsere Welt und blind müssen wir im Alltag manchmal darauf reagieren. Bei dem Leipziger Quartett klingt das sehr tanzbar. Das Trio um Sängerin Nola Fuchs präsentiert dabei fünf Tracks, die zwar an Trip-Hop erinnern, aber dies vor allem wegen der Beats und Keyboard-Sounds, die das Fundament bilden, über das sich Fuchs’ kräftige Stimme legt. Hier gibt es aber keinen Drumcomputer und keine Soundprogramme, sondern live eingespielte Instrumente. Heraus kommt ein überraschend warmer und organischer Klang, der wunderbar zum Thema der EP passt, bei dem ja durchaus starke Gefühle wie Resignation oder Verzweiflung mitschwingen. Das zeigen besonders eindrücklich die beiden Singles, »Some Parts« und »ADHD«. Was könnte auch ein besseres Sinnbild für Überforderung sein als die Aufmerksamkeitsstörung ADHD? »Some Parts« beschreibt dabei ein diffuses Gefühl von Orientierungslosigkeit, das sich ergibt, wenn wir die ganz große Welt erklären wollen oder herausfinden wollen, wer wir eigentlich sind. Damit ist es zugleich das passende thematische Titelstück, denn aus dieser emotionalen Gemengelage speist sich ja allzu oft die Überforderung. Damit schaffen Nola es nicht nur, thematisch einen roten Faden zu ziehen. Das eher bedrückende Thema reibt sich ganz wunderbar an den spielerischen Beats und Melodiefragmenten der Instrumente. Kerstin Petermann


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