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Old World

Old World

Durchregieren ist in Strategiespielen wie »Civilization« der Normalfall. Der oder die göttlich Erwählte klickt auf ein Sechseck, und dann entsteht da unhinterfragt eine neue Stadt, oder es stürzt sich eine Armee eilfertig in den Tod. Je nach Befehl. Wie wenig das mit der historischen Realität zu tun hat, ist offensichtlich auch Soren Johnson aufgefallen. Der Game-Designer hat früher die »Civilization«-Serie mitgestaltet. Heute führt er mit seiner Co-Chefin, Creative-Directorin und Ehefrau Leyla Johnson ein kleines Studio und hat gemeinsam mit ihr die alte Spielidee weiterentwickelt: »Old World« geht näher an den Stoff heran, damit wir mehr sehen können. In »Civilization« lenkt die göttliche Hand an der Computermaus alle Geschicke. Gespielt wird von der Steinzeit bis ins Weltraumalter. In »Old World« geht es dagegen nur um die Antike. Statt Göttern werden Menschen gespielt. Sie sitzen auf einem wackligen Thron, müssen die monarchische Erbfolge organisieren und politisch heikle Entscheidungen treffen. Vorbei ist die Partie, wenn das Zeitalter endet – oder die eigene Dynastie. Das kann ganz schnell passieren, denn laufend werden am Hof neue Widersacher geboren, alte Freundinnen fühlen sich beim Postenschachern übergangen, und in der Stadt brodelt die Unzufriedenheit wegen der Sache mit der Sklaverei. So wird die Geschichte ungemütlich, aber auch aufregend und neu. Jan Bojaryn


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