Outlaws (1997)
Der Klassiker
Ein paar Kakteen, einen Cowboyhut und einen »Saloon«-Schriftzug. Mehr brauchte es lange Zeit nicht, um in Computerspielen ein überzeugendes Western-Szenario zu zimmern. Weil im »Wilden Westen« vor allem herumgeschossen wird, war es in den neunziger Jahren nur eine Frage der Zeit, bis sich das neue Ego-Shooter-Genre dem Setting widmen würde. Nach
Dutzenden Science-Fiction-Ballereien war es Zeit für etwas Neues. Und so veröffentlichte
die berühmte Spieleschmiede LucasArts 1997 »Outlaws«.
Der Shooter orientierte sich stark an den Anti-Western-Filmen der sechziger Jahre. Ein rücksichtsloser Eisenbahnmagnat ließ die Frau des Protagonisten töten, weshalb der Spieler einen Rachefeldzug antrat. In typischen Western-Szenarien – einer Stadt, einer Mine mitsamt rasanter Lorenfahrt und einem Canyon – pflügte man sich mit Pistolen, Schrotflinten und
Dynamitstangen durch Gegnerhorden. Anders als etwa bei »Quake« mussten Patronen für die Waffen einzeln nachgeladen werden. In den weitläufigen Levels war auch das in Spielen neuartige Zielfernrohr eine Hilfe, um Gegner aus der Distanz auszuknipsen.
»Outlaws« war schon beim Erscheinen grafisch veraltet, so schnell entwickelte sich damals die 3-D-Grafik weiter. Erst neun Jahre später sollte ein neuer Westernshooter erscheinen: »Call of Juarez«. Denis Gießler