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Perry Rhodan

Perry Rhodan

Abenteuer mit dem Weltraum-Opi

Über Perry Rhodan sollte man zunächst Folgendes wissen: Der Held unzähliger Science-Fiction-Groschenromane war nicht nur der erste Mensch auf dem Mond, sondern kam auch als eine der ersten Romanfiguren mit Computerspielen in Berührung. Bereits in der ersten Geschichte aus dem Jahr 1961 traf Rhodan bei einem Mondspaziergang auf gestrandete Aliens, die sich die Zeit mit digitalem Zocken vertrieben. Später verpasste die Superintelligenz »ES« ihm eine sogenannte Zelldusche. Seitdem ist Rhodan relativ - bei Rhodan ist alles relativ - unsterblich. Bis heute lag jede Woche ein neues Rhodan-Heft in den Kiosken. In seiner Welt sind seit dem ersten Mondspaziergang fast 5.000 Jahre vergangen. Inzwischen ist Rhodan Großadministrator des Solaren Imperiums, Sprecher der kosmischen Hanse, einer der legendären Ritter der Tiefe und immer noch dumme Sprüche klopfend im Weltall unterwegs. Und neuerdings Held eines Adventures des deutschen Entwickler-Studios BrainGames. Es gab vor etwa zehn Jahren schon einmal Versuche, die populäre Figur in Videospiele zu integrieren. Heraus kamen Verwurstungen, wie so oft, wenn Film- oder Buchstoffe zu Spielen werden. Das ist in »Perry Rhodan - The Adventure« glücklicherweise nicht passiert. Geschrieben wurde die Geschichte von den Perry-Rhodan-Autoren Oliver Wronka und Robert Feldhoff: Unbekannte verüben einen Anschlag auf die Solare Residenz, in der sich auch Perry Rhodan aufhält. Seine alte Freundin Mondra Diamond wird von geheimnisvollen Robotern entführt. Nun muss er sich natürlich aufmachen, sie zu retten. Dass er dabei gerade von seinem besten Freund Reginald »Bully« Bull behindert wird, macht die ganze Sache nur noch mysteriöser.Mondra, ewig jung und unsterblich wie Rhodan, ist Archäologin und plante eine Ausstellung über die Illochim, ein mythisches, uraltes Volk. Dabei ist Mondra auf ein Artefakt gestoßen, das nun Begehrlichkeiten bei bösen Möchtegern-Galaxiebeherrschern geweckt hat. Rhodan ermittelt zunächst undercover und stößt dabei auf ein lang verschollenes Geheimnis. So weit, so gut - das klingt nicht wirklich originell, wird dafür aber spannend und schlüssig erzählt. Die Geschichte ist eingepackt in eine opulente, vorgerenderte Kulisse und gespickt mit vielen, teilweise anspruchsvollen Rätseln. Da müssen zum Beispiel Modellufos blind gesteuert oder Gehplatten gemäß den Regeln eines japanischen Brettspiels kombiniert werden.Der wahre Star des Spiels ist aber das Perryversum. Damit wird die extrem komplexe Welt des Perry Rhodan bezeichnet. Wie umfangreich dieses Paralleluniversum inzwischen ist, kann in der Perrypedia im Internet nachgelesen werden. Allein die deutsche Version umfasst derzeit genau 13.118 Artikel. Kein Wunder bei über 2.400 Rhodan-Heften in 46 Jahren. Da gibt es zum Beispiel das wissenschaftlich begabte, aber arrogante Volk der Blues. Die haben tellerförmige Köpfe und essen am liebsten Hamburger mit Würmern. Oder »Triefenden Zuriother Krathen mit Framangemüse«. Hmm, lecker! Diese Aliens sind schon eigenartige Zeitgenossen: Auf einer Forschungsstation wird Rhodan gar sexuell belästigt. Und zwar von einem liebesbedürftigen Alien mit Rüssel. Der Space-Benjamin-Blümchen hat seine Reisegruppe verloren und sucht jemanden zum »Kuscheln«. Und wie es sich für ein anständiges Adventure gehört, fehlt eins natürlich nicht: die obligatorische fleischfressende Pflanze. Andreas Raabe


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