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Pulp

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Oasis oder Blur?, lautete in den Neunzigern eine (viel) zu oft gestellte Frage, auf die es stets nur eine Antwort geben konnte: Pulp. Nicht nur, weil das Quintett aus Sheffield stets cleverer, subtiler und humorvoller war als seine prominente Konkurrenz, sondern vor allem, weil es mit Mastermind Jarvis Cocker sowohl den besten Songschreiber als auch den begabtesten Sänger in seinen Reihen hatte. Mit ihren beiden Alben »His ’n’ Hers« und »Different Class« stiegen Pulp ab 1994 in den britischen Pop-Olymp auf, bevor 2001 nach dem siebten Album »We Love Life« Schluss war. Doch ebenso wie ein klassischer Pulp-Song steckt auch die Geschichte der Band voller unerwarteter Wendungen. Und so erschien just im Juni nach 24 Jahren der langersehnte Nachfolger – mit dem schlichten Titel »More«. Und mehr meint in diesem Falle wirklich mehr, denn das Album ist weit entfernt von einem lauen Aufguss früherer Tage. Noch immer sprudeln lupenreine Hits aus Cockers jung gebliebenem Geist, der immerhin auch schon 61 Jahre zählt. Mit Songs wie »Spike Island«, »Grown ups« oder »Got to have Love« gelingt der Formation der Spagat zwischen den Neunzigern und der Gegenwart, was auch phänomenale Zeilen wie »I haven’t got an Agenda / I don’t even got a Gender« unterstreichen. Ein besseres Comeback wird es 2025 nicht mehr geben. Da werden höchstens die Gallagher-Brüder widersprechen. Luca Glenzer


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