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Quavo, Takeoff

Quavo, Takeoff

Only Built For Infinity Links

Only Built For Infinity Links

Das Raptrio Migos erweckt manchmal den Eindruck, es würde sich ein Hirn teilen: Organisch der Flow, die eingestreuten Adlibs, die subtilen Lacher über die Lines der Kollegen. Quavo und Takeoff, zwei Drittel der Migos, haben nun ein gemeinsames Projekt auf Albumlänge vorgelegt. Frühere Soloprojekte der Rapper waren durchwachsen und die beiden Fortsetzungen des Trap-Meilensteins »Culture« (2017) enttäuschten. Mit einem Albumtitel, der an Eastcoast-Legende Raekwon anspielt, und einem Cover, das einem Salute an Outkasts »Stankonia« aus dem Jahr 2000 gleichkommt, sind die Ansprüche klar formuliert. Viele Songs sind Hommagen an Klassiker des Genres. Der Opener sampelt etwa Jay-Zs »1-900-Hustler«; »Bars Into Captions« bedient sich am Beat des Outkast-Hits »So Fresh, So Clean«. Diese Zitate funktionieren gut und der Flow der beiden harmoniert perfekt. Die Lines sind dann so, wie man es von den Migos gewohnt ist: Auf »Look @ this« ertönen erst nachdenkliche Streicher, dann der wuchtige Beat – und diese Zeilen: »Show out on these hoes, player / Patek, rose gold«. Sozialkritische Texte hingegen sucht man vergebens. Eine der grundlegenden Fragen in Bezug auf das Trap-Genre ist, wie zukunftsfähig Hiphop ist, der mehr auf Flow und Beats ausgelegt ist als auf Message und Lines. Quavo und Takeoff geben darauf keine endgültige Antwort. Davon abgesehen lässt sich das Album trotz mancher Längen bei 18 Songs gut durchhören. Jan Müller


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