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René Jacobs

René Jacobs

Beethoven: Leonore

Beethoven: Leonore

»Unsern täglich Beethoven gib uns heute«, heißt es im Jubiläumsjahr auf dem Plattenmarkt. Da fällt es schwer, im Einerlei noch das Besondere zu finden. Aber man findet es, wie der Originalklang-experte René Jacobs zeigt. Nicht Beethovens häufig eingespielten Opern-Solitär »Fidelio« legt er bei Harmonia Mundi vor, sondern die viel zu selten zu hörende Frühfassung »Leonore«, die eigentlich eine eigene Oper ist. Es sind keineswegs nur Kleinigkeiten, die da anders sind im Vergleich zu jener Version, die der Komponist nach jahrelanger Überarbeitung 1814 präsentierte. Dass der »Fidelio« so eigenartig schwankt zwischen Singspiel und Revolutionsoper, hat auch mit der finalen Fassung zu tun, während die frühe »Leonore« aus den Händen von Jacobs ein flammendes Befreiungsstück ist. Die Schwierigkeit der Partitur, an der 1805 die Zeitgenossen scheiterten, ist für Jacobs eher Anspruch: Später entfernte Nummern wie das Concertato in Leonores großer Arie oder das Duett »Um in der Ehe froh zu leben« sind in seiner flotten Interpretation wahre Perlen, die man auf der Bühne nicht missen möchte. Hagen Kunze


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