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Spidergawd

Spidergawd

VI

VI

Ein Blick auf den Titel sagt: Ja, es ist das sechste Album der Norweger von Spidergawd. Und zwischen Album V und VI ist mehr passiert als zwischen I und V zusammen. Na ja, fast. Aber nicht nur der zeitliche Abstand ist deutlich länger gewesen. Auch musikalisch gibt es Veränderungen, die beinahe als dramatisch gelten können für eine Band, die so sehr auf Beständigkeit setzt wie Spidergawd. Da ist erstens die zweite Gitarre, mit der Brynjar Takle Ohr den Sound der Band verdichtet. Noch ein bisschen kraftvoller. Noch ein bisschen mehr Energie. Weiter hin zum Metal und weg vom Groove, den die Band trotz aller Härte immer hatte, dank des Saxofons von Martin Snustad, das sich auf »VI« sehr zurückhält. Und das ist dann auch das Zweitens: Ohne das immer wieder überraschende Saxofon sind Spidergawd ne Prog-Metal-Band, die mehr Metal ist als Prog. Sie sind das wie gewohnt sehr gut, aber eigentlich war die Sache der Norweger nie, sich an Bekanntes anzulehnen. So bleibt zwar die unbedingte Freude über ein hervorragendes, kraftvolles und drängendes Alternative-Album, das einen mal wieder wachrüttelt. Gleichzeitig paart sie sich mit dem Gefühl, den Kick von etwas wirklich Neuem gebraucht zu haben. Ein wenig, wie eine richtig gute Vollmilch-Schokolade zu essen, wenn man eigentlich Salted Caramel mit Himbeer-Topping gewollt hätte. Kerstin Petermann


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