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Squid

Squid

Cowards

Cowards

Der Stachel eines Skorpions in den Fingern einer Frau ziert das Cover von »Cowards« – und diese Platte sticht. Auf seinem dritten Album öffnet das wütende Quintett aus Brighton seinen Sound. Das vielzitierte Label Post-Punk greift hier zu kurz. Squid sind mit ihrem Ansatz näher an Black Country, New Road als an Fontaines D.C. Auch, weil Squid als Kollektiv arbeiten. Cello, Kornett, Trompete und Cembalo stehen im freien Zusammenspiel mit dissonanten Gitarrenlinien. Das grenzt mitunter an Progressive Rock, auch Jazz-Einflüsse kommen auf »Cowards« zur Geltung. Dazu croont Sänger und Schlagzeuger Ollie Judge alkoholgeschwängerte Texte über Mord und Apathie. »Ein großer Teil des Albums handelt von der Idee, schlafwandlerisch in einer Welt der Selbstgefälligkeit zu leben«, sagt Judge. »Cowards« ist abgründig und fordert die Zuhörenden. Die Auseinandersetzung mit den neun Mörderballaden ist aber mehr als bereichernd. Den bereits vor dem Release des 2023er Albums »O Monolith« entstandenen Songs verlieh die Band bei der anschließenden Promotour den letzten Schliff. Tortoise-Mastermind John McEntire mischte die Aufnahmen schließlich in Seattle ab. Herausgekommen ist ein höchst spannendes, wegweisendes Album für die exzellente Liveband, das sie im April endlich auf die Bühne bringt. Lars Tunçay


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