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Stefanie Schrank

Stefanie Schrank

Forma

Forma

Dass kommerzieller Erfolg schon immer in einem kaum zu übersehenden Missverhältnis zur künstlerischen Relevanz stand, ist bekannt. Und doch: Eine derartige Inkongruenz wie im Falle der wegweisenden Künstlerin Stefanie Schrank macht mitunter ratlos – läuft sie im öffentlichen Diskurs doch zumeist unter ferner liefen. Dabei fallen ein sensibles Gespür für Klangästhetik und herausragendes Songwriting selten so sehr in eins wie im Falle ihrer Musik. Doch vielleicht wird ja nun alles anders: Denn mit »Forma« liefert die Sängerin und Bassistin der Kölner Indie-Pop-Gruppe Locas in Love nach ihrem herausragenden Solodebüt »Unter der Haut eine überhitzte Fabrik« (2019) nun ihr zweites Album – und der Öffentlichkeit einmal mehr einen guten Grund, ihrer Musik endlich ein Ohr zu schenken. Schrank bewegt sich irgendwo zwischen Kraftwerk und Ulla Meinecke, retro-futuristischen Klangelementen und anrührender Innerlichkeit. Alles in ihrer Musik ist auf das Wesentliche reduziert, kein einziges Klangelement überflüssig. Dabei strahlen Songs wie »La Boum«, »Nein wir fürchten nicht die Nacht« oder der Synth-Pop-Banger »Shapeshifter« eine fast schon gespenstische Ruhe aus – ganz so, als ob Schrank irgendwo oben im All schweben und auf uns kleine Erdwesen herabschauen würde. Und wer weiß: Vielleicht transformiert sich die ihrer Musik inhärente Gelassenheit ja auch in mikroskopischen Dosen in den Alltag. Was hingegen feststeht: »Forma« ist ein Kandidat fürs Album des Jahres. Luca Glenzer


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