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Superspace

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KI als Bedrohung für die Kulturszene? Maurice Summen und Tom Hessler scheinen unbesorgt zu sein. Zumindest könnte man das denken, wenn man das Debütalbum der beiden Musiker hört, das dieser Tage unter dem superben Alias Superspace veröffentlicht wurde. Denn so düster das Gros der gegenwärtig diskutierten Zukunftsszenarien erscheint, so zuversichtlich und unbekümmert groovet das selbstbetitelte Werk des Duos, das sich musikalisch irgendwo zwischen House, Dub, Minimal Techno und Ambient bewegt. Entstanden ist es an der Schnittstelle von Mensch und Maschine, im Zusammenspiel von Vintage-Equipment und KI-Anwendungen. Damit werfen Summen und Hessler bewusst Fragen nach Urheberschaft und der Einzigartigkeit künstlerischen Ausdrucks auf. Doch auch fernab philosophisch-ethischer Fragestellungen bieten Stücke wie »Superspace Heaven«, »Superspace Feeling« oder »Superspace Business« feinste Electronica-Tunes, die wahlweise an Gruppen wie Nightmares on Wax, Air, Thievery Corporation oder Massive Attack erinnern. Das ist zwar musikalisch nicht durchgehend begeisternd, doch stellt das Album im Wechselspiel mit der thematischen Meta-Ebene eine längst überfällige künstlerische Intervention dar. Wer also über die wahlweise utopischen oder dystopischen Potenziale der KI im Kontext künstlerischer Arbeit nachdenkt, hört dabei zukünftig am besten Superspace. Luca Glenzer


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