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Tales of Monkey Island

Tales of Monkey Island

Neue Abenteuer mit Guybrush Threepwood

Preis: 24 €

Mein Name ist Juliette Kaiser und ich möchte Pirat werden. Das wollte ich auch schon vor vielen Jahren, damals, Anfang der Neunziger, als die Monkey-Island-Spieleserie begann. Ein Spieleblog klärt mich auf, dass ich darum zu den »älteren Zockersemestern« der Adventure-Gemeinde zähle. Bei so was kriege ich gleich Lust auf Beleidigungsfechten! Da kommt die Fortsetzung von »Monkey Island« gerade recht. »Tales of Monkey Island« ist als fünfteilige Serie konzipiert, die nun mit der letzten Folge ihren Abschluss gefunden hat. Alle Elemente des uralten Erfolgsrezepts sind dabei: Eine gute Geschichte über Piraten, Voodoo, Liebe, Tod und Verrat, erzählt mit abgedrehten Rätseln und nicht minder verrücktem Witz. Um Letzteren genießen zu können, muss man allerdings fit in Englisch sein, da es noch keine Übersetzung gibt, die ist aber im Laufe des Jahres geplant. Die Monkey-Island-Erfinder von LucasArts überließen der vergleichsweise kleinen Entwicklerfirma Telltale Games die Wiederbelebung der legendären Piratensaga. Die dabei entstandene Zombieversion der guten alten Monkey Island-Tetralogie ist aber - ebenso wie der darin agierende Zombie-Guybrush - ganz und gar nicht schauerlich, sondern charmant-amüsant. Das 2009er Re-Release des Ur-Spiels »The Secret of Monkey Island« zeigte bereits, dass bei Telltale Games Überzeugungstäter am Werk sind. Alles beginnt mit dem Versuch, den untoten Geisterpiraten LeChuck zu erledigen und »plunder bunny« (frei übersetzt: Raubschätzchen) Elaine zu befreien. Das geht natürlich schief: Guybrush fängt sich die LeChuckchen Boshaftigkeitspocken ein, Elaine verfällt dem dadurch gereinigten und menschlich gewordenen Erzfeind und unser Held - wie sollte es anders sein - strandet allein auf einer Insel. Etappenweise kämpft er sich nun vorwärts, segelt von der verflucht windstillen Insel, befreit sich aus dem Bauch einer Seekuh, ergaunert sich den Freispruch vorm Piratengericht. Das Presseecho darauf lässt sich in etwa so zusammenfassen: Juhu - Oh Gott, ist das etwa 3-D?! Ja, bei »Tales of Monkey Island« geht es nicht mehr zu wie vor zwanzig Jahren. Die Neuerungen kennt man im Grunde von den Telltale-Spiele-Helden »Sam and Max«, ebenfalls eine gelungene Fortführung eines LucasArts-Klassikers. Okay, die Rätsel sind weniger vertrackt als früher und man kommt leichter an Lösungshinweise, aber einmal im Leben die Affensprache lernen reicht auch. Zwar hüpft Guybrush durch 3-D-Grafik. Angesichts dramatischer Wettkämpfe wie Beleidigungsfechten und Schatzsuchen kann man da aber durchaus altersmilde sein und »junge« Spieler weinen 2D eh nicht nach. Ein wenig mühsam ist allerdings die Steuerung, denn statt das Ziel anzuklicken, zieht man den wenig geschmeidigen Guybrush mit der Maus umher. Neu ist außerdem die serielle, digitale Vermarktung. Nur das Komplettpaket wird in dinghafter Form, als DVD, verschickt. Die einzelnen Folgen gibt es als Download, dafür aber recht günstig. Das Konzept der Serie (gut erprobt in diversen anderen Kunstformen) schaffte es, mit gemeinen Cliffhangern Monat für Monat die Fans zu ködern. Das beginnt übrigens mit der kostenlosen Demo - tja, jetzt haben sie dich auch. Juliette Kaiser


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