Tchia
Entwickler: Awaceb, Publisher: Kepler Interactive, Plattform: PC, Playstation, Preis: 30 €
Unsere Geschichten brauen sich zusammen wie Gewitter. Konflikte spitzen sich zu. Das tun sie halt, das wirkt fast alternativlos. Wenn keine Widersacher hinter uns herjagen, warum stehen wir dann überhaupt auf?
»Tchia« hat auch einen Konflikt, aber es lässt sich davon nicht die Laune verderben. Ukulele gespielt wird trotzdem. Das Action-Adventure erstreckt sich über fiktive Inseln, inspiriert von Neukaledonien im Pazifischen Ozean. Das Entwicklerstudio hat Wurzeln in der Region, Musik und Dialoge im Spiel kommen von Einheimischen.
Und auch, wenn es in dem Spiel gegen unheimliche Stoffwesen geht, wenn Tchias Vater entführt wurde und ein Bösewicht im Himmel thront: So warm und freundlich hat sich selten ein Spiel angefühlt. Gegen »Tchia« wirken zahllose gemütlich gemeinte Titel der letzten Jahre stressig. Tchia erkundet die Welt, freundet sich mit allen an und besitzt berauschende Spezialkräfte. Sie kann nicht nur klettern, tauchen, Boot fahren, mit der Fletsche schießen, sich von Palmen in die Ferne schleudern und aus jeder Höhe mit dem Gleitschirm herabsegeln – sie kann auch in den Geist vieler Lebewesen und Gegenstände hineinspringen. Praktisch ist es, als Fisch an der Küste entlangzusausen oder als Vogel über die Klippen zu segeln. Aber vielleicht am grandiosesten sind all die Möglichkeiten, ganz andere Körper zu entdecken. Als Kokosnuss an einem zauberhaften Strand entlangrollen: Das ist überraschend, witzig und schön. Jan Bojaryn