The Cub
Entwickler: Demagog; Publisher: Untold Tales; Plattform: PC, Playstation 4+, Switch; Preis: 15 €
Diese Science-Fiction-Satire klingt wie eine Verlängerung aktueller Nachrichten: In »The Cub« hat der Mensch die Erde unbewohnbar gemacht und die Reichsten sind auf eine Marssiedlung abgehauen. Der titelgebende Welpe ist ein Menschenkind im Urwald der sich selbst überlassenen Erde. Das Kind ist mutiert und kann deswegen die Luft atmen, durch die sich Menschen vom Mars nur mit Schutzhelm bewegen können.
In einem früheren Spiel desselben Studios sind reiche Marsianer schon einmal zu den Ruinen der Erde geflogen, um dort als Touristen an ihrem Handicap zu arbeiten (»Golf Club Wasteland«). Nun machen sie Jagd auf das von Wölfen adoptierte Dschungelkind mit der wertvollen Mutation.
Die Hintergrundgeschichte bleibt im Hintergrund, wird durch Kulissen, Radiosender und Fundstücke erzählt. Gespielt wird nur das akrobatische Menschenkind. Es ist auf der Flucht vor Keschern und Betäubungspfeilen. Sofort tödlich sind allerdings auch Dorngestrüpp, wütende Insekten, hungrige Krokodile, Säurebecken, herabfallende Bahnwaggons und alte Stromleitungen. Der Bezug auf brutale Jump’n’Run-Klassiker der Neunziger ist beabsichtigt (s. unten). Etwas weniger nervig ist »The Cub«, weil es den Fortschritt öfter abspeichert. Doch nervig bleibt es! Es ist fast unmöglich, die Geschichte zu durchqueren, ohne das Kind zu ersäufen, zu braten und zu zerquetschen. Ein Happy End ist möglich – aber extrem unwahrscheinlich. Jan Bojaryn