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The Wandering Village

The Wandering Village

Die Partnerschaft in diesem Computerspiel ist keine Partnerschaft auf Augenhöhe. Onbus sind mystische, riesige Kreaturen, irgendwo zwischen Weltschildkröte und Riesendinosaurier. Wir wohnen auf seinem Rücken und hoffen, dass das Tier keine gigantische Kuhbürste findet, an der es sich schubbern könnte. Noch besser: Wir lernen, uns um das Onbu zu kümmern. »The Wandering Village«, gerade als Vorabversion erschienen, ist ein Aufbauspiel. Es folgt Titeln wie »Die Siedler« oder »Civilization«, aber es stellt das Spielbrett auf eine neue Metapher. Die Welt leidet in diesem Spiel unter giftigen Sporen. Menschen und Pflanzen sind gleichermaßen bedroht. Da ergibt es Sinn, auf dem Rücken eines Riesentieres ein Dorf zu errichten. Wer das Onbu gut pflegt, kann es auch heilen und dazu bringen, neuen Gefahren auszuweichen. Und hoch auf dem Rücken des Onbu ist die Vergiftungsgefahr deutlich geringer als unten. Besonders groß ist aber auch der Rücken eines Onbu nicht. Auf der glatten Fläche wachsen Bäume und Sträucher, am Rand geht es steil bergab. Mehr als ein Dorf passt hier gar nicht hin. Auch die Zeit behält ihren kleinen Maßstab. Tage vergehen einzeln. Sehr oft geht es um Effzienz und Umverteilung. Wenn neue Giftsporen auf dem Rücken heranwehen, dann muss die Dorfarztstelle wieder besetzt werden. Also wird der Pilzzüchter zurückbeordert und lernt schnell um, bis alle wieder gesund sind. Wenn es gut läuft, wird die Siedlung wuseliger. Regelmäßig klopfen neue Bodenmenschen an die Knöchel und fragen, ob sie raufdürfen. Neue Arbeitskraft ist willkommen, aber dafür werden die Ressourcen knapp. Wie schnell etwas auf dem Onbu-Rücken nachwächst, hängt davon ab, durch welche Klimazone es spaziert. Und ob genug Menschen auf dem Bauernhof arbeiten. Ob genug Windbrunnen in der Nähe stehen. So steigert sich die Komplexität. Wer das Onbu eher als Nutztier begreift, erntet Galle und Blut. Wer es eher verehrt, streichelt und heilt das Tier. (...) Jan Bojaryn


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