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Tony Hawk’s Pro Skater 3 + 4

Tony Hawk’s Pro Skater 3 + 4

Entwickler: Iron Galaxy, Publisher: Activision, Plattform: Xbox One und neuer, Playstation 4 und neuer, Switch 1 und neuer, PC, Preis: ab 50 €, enthalten im Game Pass

Auf eine entsetzliche, witzige Art fühlt sich »Tony Hawk’s Pro Skater 3 + 4« wie die folgerichtige Art an, ein altes Spiel neu aufzulegen: Die Skater und die einzige Skaterin von damals sind über zwanzig Jahre später zwar wieder im Spiel, aber sie sind tatsächlich um zwanzig Jahre gealtert. Die abgerockten Altstars sehen teilweise so aus, als würden sie sich beim ersten Sturz die Bandscheiben zertrümmern, auch wenn viele im echten Leben tatsächlich noch skaten. Glücklicherweise wurde das Ensemble um jüngere Stars von Nora Vasconcellos über Aori Nishimura bis Chloe Covell erweitert – auch der erbärmliche Frauenanteil wurde etwas korrigiert. Ganz weg war die Serie nie, aber sie hatte sich verfahren. Statt kreativer Weiterentwicklung gab es eine längere Jackass-Phase, ein Skateboard ohne Rollen als Steuergerät und mehr als einen Wechsel des Entwicklerstudios. Erst mit der aktuellen Remake-Rutsche ist der alte Tony wieder voll da. »Tony Hawk’s Pro Skater 1 + 2« war 2020 der von Boomern herbeigesehnte Trip in eine rosarot verklärte Vergangenheit mit behutsamer Generalsanierung. Jetzt gelingt derselbe Trick noch besser. »THPS 3+4« fühlt sich im besten Sinne so an wie früher. Nostalgisch sind in dem Spiel sogar die Musiker aus dem neu lizensierten Soundtrack. Jeff Rosenstock hat »THPS« schon in der Highschool gespielt: »Während meiner Zwanziger war es ein Normalzustand, mit dem Controller in der Hand auf der Couch zu sitzen und Tony Hawk zu spielen«, erzählte er der Website Video Games Chronicle. Heute sei ja Doomscrolling der neue Normalzustand. Was für eine düstere Pointe! Ist der Grind endloser Social-Media-Feeds voller Krieg und KI-Schlamm an die Stelle alter Skate-Spiele getreten? Das kann man so sehen, aber man hätte auch einfach auf bessere Skate-Spiele umsteigen können. In den letzten Jahrzehnten sind verschiedene, modernere Serien entstanden und wieder verschwunden. (...) Jan Bojaryn


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