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Water from your Eyes

Water from your Eyes

It’s a beautiful Place

It’s a beautiful Place

»My working Mindset for this Album was: Your favourite Indie Rock Album is not as cool as any Dinosaur«, gab Nate Amos von Water from your Eyes dem Guardian zu Protokoll. Schon hier kann man erahnen, worum es der New Yorker Band geht: ums große Ganze. Man sollte zwar nicht gerade intergalaktisch-existenzialistische Meditationen über den Menschen und seine Stellung im Kosmos erwarten, aber ein Punkt sollte klar werden: Der Mensch ist ein kurzweiliger Gast auf Mutter Erde. Wer sich davon eingeschüchtert fühlt, sollte sich ins Gedächtnis rufen: It’s a beautiful Place. Das mittlerweile – man muss sich festhalten – achte Album seit 2016 ist bis zum Bersten vollgepackt mit Ideen, Stilen, Stimmungen und Sounds, die genau dem Rechnung tragen wollen. Die Gruppe um Nate Amos und Rachel Brown ist seit jeher keiner spezifischen Schule zuzurechnen, waren die bisherigen Alben doch meist weniger ein kohärentes Ganzes als ein überforderndes Experimentierfeld. Zwischen kitschigem Pathos, augenzwinkernder Ironie und mal mehr, mal weniger um Verständnis buhlenden Zeilen ist die Band absolut in der Jetztzeit zu verorten. Unverhohlen zum Tanz zwingende Pastiche-Songs wie »Playing Classics« (in Anspielung an Charlie XCX) oder der von Gitarre beherrschte »Life Song« mit Moshpit-Potenzial stecken das Feld in etwa ab. Folkige, bittersüße Nummern wie »Blood on the Dollar« reichen sich die Klinke mit lauten My-bloody-Valentine-Reminiszenzen wie »Born 2«. Und so schafft es die Band trotz mangelnder Festlegung, nie ins Beliebige, Willkürliche abzudriften. Philipp Mantze


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