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Wet Leg

Wet Leg

Moisturizer

Moisturizer

»All Day long on the Chaise Longue«, mit diesem Reim für die Pop-Geschichtsbücher und dem dazugehörigen Song über gepolsterte französische Liegemöbel begann vor vier Jahren der – hier kann man diesen abgegriffenen Superlativ ruhig mal verwenden – kometenhafte Aufstieg der Indie-Band Wet Leg. Das Duo von der britischen Isle of Wight wurde mit seinem schnoddrigen Mix aus Indie-Rock, Post-Punk und Riot-Grrrl-Attitüde quasi über Nacht zu einer der gefragtesten Gitarren-Bands des Landes. Nun kam in Diskussionen über das Phänomen Wet Leg gelegentlich die Frage auf, ob es sich bei der ganzen Sache womöglich bloß um eine medial gehypte popmusikalische Eintagsfliege handele. Zumindest das lässt sich nach dem Hören des zweiten Albums »Moisturizer« mit einem ganz energischen Nein beantworten. Der Platte merkt man an, dass das anfängliche Just-for-Fun-Projekt mittlerweile zu einer eingespielten und musikalisch ehrgeizigen Einheit verschmolzen ist. So ist Wet Leg nun auch ganz offiziell kein Duo mehr, sondern zur fünfköpfigen Band angewachsen. Insgesamt legt »Moisturizer« auf die bewährten Wet-Leg-Sound-Komponenten noch mal eine ordentliche Schippe drauf (und spart allerhöchstens beim Ohrwurmpotenzial). Die Songs sind tighter, rotziger, lauter, crunchier, sassier, selbstbewusster (man könnte noch so einige weitere Adjektive aufzählen), verlieren dabei aber auch nicht die frische Unbekümmertheit und charmante Selbstironie des Debüts. Die gewohnt nonchalanten Lyrics drehen sich um das obsessive Chaos des In-Love-Seins, aber auch um das Gegenteil, sprich: unangenehm aufdringliche Typen: »I just threw up in my Mouth, when he just tried to ask me out.« Also alles in allem hat der Pressetext Recht: »Fun and freaky and fabulous!« Yannic Köhler


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