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White Lies

White Lies

Five

Five

Passend zur Braille-Schrift, die das fünfte Album des Londoner Trios White Lies bestückt, greift die Band blind in ihren Baukasten und präsentiert »Five«; ein Album, das nahtlos an ihre 10-jährige Diskografie anschließen und gleichzeitig ihren Höhepunkt darstellen soll. Neben ihrem Stammproducer Ed Buller wurden hierfür zwei weitere eingebunden, die ihrem Mix aus 80s-New Wave und Post-Punk den Feinschliff verpassen sollen, doch leider wirkt die Behandlung nur, wenn es überhaupt Ecken zum Schleifen gibt. Die sucht man bei White Lies vergebens: Nach einem fulminanten Einstieg verfällt das Album einem Drang zu sterilen Hooks, die die Grenze zur Fremdscham oft überschreiten. Wo ihre offensichtlichen Einflüsse wie Duran Duran oder Spandau Ballet noch mit ihrer staubtrockenen Ästhetik überzeugten, entblößt die zu Tode kompressierte Soundkulisse von »Five« eine Unnatürlichkeit, gegen die jede verzerrte Gitarre der Welt nur wie Don Quijote wirken kann. Für Fans mag das Album experimentellere Terrains mit gewagteren Lyrics betreten, nach außen hin wirkt es jedoch nur etappenweise mitreißend. Dadurch besitzt es den Sexappeal einer Indie-Interpretation von Jürgen Drews’ Ballermann-Hits ohne die dazu nötigen Refreshments. Mayu von Recklinghausen


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