XIII (2003)
Der Klassiker
»XIII« ist verflucht. Zwar ist der Ego-Shooter nicht am Freitag, den 13. erschienen. Dennoch wird das Spiel seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2003 vom Pech verfolgt. Dabei ist es einzigartig: Der lebendig gewordene Comic jagt Spielerinnen und Spieler durch blutgetränkte und verschwörerische Vereinigte Staaten.
»XIII« orientiert sich lose an belgischen Comics von 1984, die sich um US-Verschwörungen drehen und in deren Zentrum eine Spielfigur mit Gedächtnisverlust steht. Ubisoft griff die Vorlage perfekt auf und zauberte einen linearen Ego-Shooter – ganz ohne Open World! –, der es im Vergleich zur Konkurrenz leicht hätte haben sollen. Damals herrschte die »Killerspiel«-Debatte, fast jeder Shooter wurde indiziert. Wegen seiner Comic-Optik war »XIII« den Behörden aber wohl harmlos genug. Und so wurden auch in Deutschland Kopfschüsse in Großaufnahme gezeigt. »XIII« machte alles richtig und floppte trotzdem. Das Spiel verkaufte sich nicht.
Und das Unheil ging weiter. 2020 erschien ein Remake des Kultspiels in einem desolaten Zustand. Es wurde sogar von Fans zerrissen. Knapp zwei Jahre später kam ein Remake des Remakes, das zwar besser war, aber immer noch nicht so gut wie die Version von 2003. Vielleicht ist »XIII« gar nicht verflucht. Vielleicht steckt Absicht dahinter; eine große Verschwörung! Denis Gießler