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Jack Urwin: Boys don’t cry. Identität, Gefühl und Männlichkeit

Jack Urwin: Boys don’t cry. Identität, Gefühl und Männlichkeit

Jack Urwin: Boys don’t cry. Identität, Gefühl und Männlichkeit. 232 S.

Männer weinen nicht, lautet das verbreitete Männlichkeitsbild. Jack Urwin hat davon die Schnauze voll und schmettert dem starren Rollenmuster sein neues Buch »Boys don’t cry« entgegen. Urwin, der Journalist, beschäftigt sich hauptsächlich mit Politik, Genderthemen und psychischer Gesundheit. Ausschlaggebend für das Buch war ein Vice-Artikel, der dafür plädierte, dass Männer bitte endlich offen über ihre Probleme reden sollen. Urwin führt seinen Vater als Beispiel an, der nie über Leiden oder Gefühle sprach, und verwies auf die erschreckende Tatsache, dass in Großbritannien Männer dreimal häufiger Selbstmord begehen als Frauen. Der Artikel bekam viel Aufmerksamkeit. Ironischerweise endete er mit: »Start talking. I don’t want to have to write a whole book about this.« Losgelassen hat es Urwin nicht. Das schließlich doch geschriebene Buch rechnet mit junger, witziger und ehrlicher Stimme mal persönlich, mal essayistisch mit dem Mythos Männlichkeit ab, der tödlich sein kann. Urwin nennt das »toxische Maskulinität« und untersucht, warum es Männern so schwer fällt, sich zu öffnen. Erziehung, Beruf, Medien oder Werbung vermitteln weiterhin ein starres Bild von Männlichkeit. Urwin unternimmt den Versuch, dieses aufzubrechen und fordert einen neuen, anderen Umgang miteinander. Dieses wichtige Buch bekommt auch Lob von feministischer Seite. Laurie Penny nennt es: »Das brillante, persönliche, nicht-einmal-sexistische Buch des Jahrtausends über Männlichkeit und Politik, auf das die Welt gewartet hat.« Robert Metschies


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