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Karoline Herfurth, Claas Engels: Die sture Raupe Rieke

Karoline Herfurth, Claas Engels: Die sture Raupe Rieke

Karoline Herfurth, Claas Engels: Die sture Raupe Rieke. 32 S.

»Dann fiel ihr ein, mit großem Schreck, / sie soll bald Flügel kriegen. / ›Oje! Oh nein! Als Schmetterling / Muss man ja immer fliegen! / Wie mach ich das denn nur?‹, / fragte sich Rieke stur.« Pippi Langstrumpf nimmt Krummeluspillen, um nicht älter werden zu müssen. Und auch Peter Pan will partout nicht erwachsen werden. Das Motto des Nicht-erwachsen-werden-Wollens bleibt beliebt in Kinderbüchern. Und so entscheidet sich die Protagonistin Rieke in »Die sture Raupe Rieke«, ihren Sturkopf zu behalten, um ein bisschen Kind zu bleiben. Das Buch ist im Rahmen des Films »SMS für Dich« entstanden, in dem die Schauspielerin Karoline Herfurth Regie führte und selbst die Hauptrolle spielt. In ihrer Rolle als Kinderbuchautorin illustriert sie das Buch, in der Realität lieferte sie die Ideen, die Illustrator Claas Engels in liebevollen Bildern verpackte. Der Grundgedanke der Geschichte ist so süß wie die Illustrationen in blassen Farbtönen und Kartoffeldruck-Optik. Der kleinen Raupe ragt ein Zähnchen aus dem Mund. Stets dabei ist ein lächelndes planktonartiges Figürchen mit nur einem Auge. Es wird erst zum Ende der Geschichte klar, dass es sich hierbei um den Floh Nük Nük handeln muss. Und so springt auch beim Lesen der Funke nicht gleich über. Das liegt vor allem an den nicht eingängigen Reimen, die sich durch das gesamte Buch ziehen und an wirr daherkommenden Handlungsabschnitten, die kaum zusammenpassen. So verkörpert Raupe Rieke zu Beginn eine Art zweite kleine Raupe Nimmersatt. Sie frisst sich durch »Obst, Gemüse, Gummibärchen, Würste und Zypressen«. Später spricht sie mit Regentropfen, Seifenblasen und Konfetti. Kuchenkrümel faulenzen ihrer Ansicht nach auf Wiesen. Handlungen und Reime wirken derart ungekonnt konstruiert, dass es sich hier fast nur um ein bewusst eingesetztes Stilmittel handeln kann. Und tatsächlich: Stellt man sich beim Lesen eine leicht tollpatschige Karoline Herfurth vor, die ihr eigenes Buch vorliest, so sorgen die frech-drolligen Szenen plötzlich für ein Schmunzeln auf den Lippen. Die sture Raupe ist also eher ein Buch für größere Fans der deutschen Schauspielerin als für kleine Bücherwürmer. Theresa Hellwig


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