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Robert I. Sutton: Überleben unter Arschlöchern

Robert I. Sutton: Überleben unter Arschlöchern

Robert I. Sutton: Überleben unter Arschlöchern. 252 S.

Aufklärung bedeutet, den eigenen Verstand zu benutzen. Schauen wir aber in die Regale deutscher Buchläden, finden wir uns im finsteren Mittelalter wieder. Überall ist da jemand, der uns sagt, was wir tun sollen, wie wir uns entspannen, guten Sex haben, Millionär werden, und, ganz wichtig, richtig leben. Inzwischen sind sich auch seriöse Verlage für solche Ratgeber- und Erbauungsliteratur nicht zu schade. Klar, die müssen auch überleben. Aber traurig ist es doch, wenn ein Haus wie Piper ein Machwerk wie Robert I. Suttons »Überleben unter Arschlöchern« auf den Markt bringt. Der Vorgänger-Bestseller des Professors an der Stanford Business School erschien 2007 (bei Hanser). »Der Arschloch-Faktor« handelte vom »Umgang mit Aufschneidern, Intriganten und Despoten in Unternehmen«. Ein Thema, mit dem fast jeder zu tun hat und das sich natürlich wunderbar verkaufen lässt. 8.000 E-Mails habe er nach seinem Bucherfolg bekommen, schreibt Sutton und zitiert Geschäftsführer, Führungskräfte, Mitarbeiter. Diese Betroffenheitsbriefe werden mit Statistiken und ein paar Binsenweisheiten durch den Wolf gedreht – und heraus kommt: »Das ultimative Arschloch-Handbuch«. Klingt witzig und findet sicher viele Käufer, die es Angehörigen oder Kollegen zu diversen Feierlichkeiten mit einem total ironischen Augenzwinkern schenken. Der Inhalt indes schnurrt sehr schnell zu einer Erkenntnis zusammen: Menschen, die den kategorischen Imperativ ständig unterlaufen, sind, wenn sie sich als unverbesserlich erweisen, zu meiden. Sutton macht allein daraus über 30 Seiten und nennt das Kapitel »Kognitive Tricks zum Schutz Ihrer Seele«. Kognitiver Trick zum Schutz Ihrer kostbaren Zeit: Den eigenen Verstand benutzen! Sofie Schneider


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