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Thomas Fritz

Thomas Fritz

Ein Sack Haferflocken - Ohne Spaß und Spannung: Thomas Fritz‹ Leipzig-Krimi »Blick und Beute«

Thomas Fritz. 362 S.

Frisörin Anja macht Urlaub auf Malle. Als sie dort so durch die Gegend spaziert, erscheint vor ihr das Traumhaus: weiter Blick und Swimmingpool, hohe Mauer, große Zimmer, Bediener und Bedienerinnen. Ja, denkt die Anja, das wärs! Daheim stellt sie fest: Der Typ, der das Traumhaus besitzt, heißt Gregor de Koening, ist erfolgreicher Unternehmer und wohnt wie sie in Leipzig. Zusammen mit Bruder und Kumpel heckt Anja den großen Coup aus: De Koening wird gekidnappt. Für das Lösegeld von 2, 3 Millionen Euro will sich das doofe Trio genauso eine schöne Villa am Strand von Malle kaufen. Gesagt - getan. Ein falscher Chauffeur fährt vor, setzt das Opfer unter Drogen, dann muss nur noch die Übergabe des Geldes organisiert werden. Aber ach, die Drogendosis war zu schwach. De Koening erwacht und geht auf seinen Entführer los. Der drückt ab, und der gute Herr de Koening sackt tot in den Autositz. Mist aber auch. Muss man Beweisfotos eben mit der Leiche knipsen, um ans Lösegeld zu kommen. Familie de Koening und die Bullen fallen auch prompt drauf herein. Nur scheitern jetzt die Übergaben. Wieder Mist. Und dann kommt auch noch der Mord heraus. Denn der geschah mitten im Berufsverkehr, und im Auto vor dem Mord-Wagen saß ein gewisser Jan Horvath. Und der guckte zufällig genau im entscheidenden Moment in den Rückspiegel, hatte durch Zufall eine Kamera dabei und bannte die Untat auf seinen Chip. Schlecht für die Kidnapper - aber auch für die Leser: Was uns Thomas Fritz hier als Krimi verkaufen will, ist ein dümmlicher Mix aus den gängigen Versatzstücken: tumbe Täter, korrupte Bullen, großherzige Kapitalisten. Die Handlung entbehrt jeglicher Nachvollziehbarkeit, die Spannung verpufft bereits in der Eingangssequenz. Wenn Fritz wenigstens Mut zur Satire gehabt hätte... aber leider ist sein Buch so humorig wie ein Sack Haferflocken. Alex Oheim


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