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Yval Rubovitch: Mit Sportgeist gegen die Entrechtung

Yval Rubovitch: Mit Sportgeist gegen die Entrechtung

Yval Rubovitch: Mit Sportgeist gegen die Entrechtung. 162 S.

Die Geschichte des jüdischen Sportvereins Bar Kochba in Leipzig beginnt 1919 und endet 1938. Nach einigen Darstellungen seiner Geschichte gibt es nun endlich einen Überblick über jüdischen Sport in Leipzig, in dessen Mittelpunkt Bar Kochba und andere Vereine stehen. Der Historiker Yuval Rubovitch schrieb die Geschichten und Biografien ehemaliger Mitglieder unter Mitarbeit der langjährigen Direktorin des Leipziger Sportmuseums, Gerlinde Rohr, auf. Nach der Gründung des Turnvereins 1919 fand das erste jüdische Sportfest im Januar 1920 in der Kongresshalle am Zoo mit 2.500 Teilnehmern statt. Das Interesse war da und der Wille, die körperliche Betätigung nicht aufs Turnen allein zu beschränken, so kam es 1920 zur Gründung des Jüdischen Turn- und Sportvereins. Nun standen auch Boxen, Leichtathletik, Tennis und Schwimmen auf dem Plan. Anfang 1921 wurde ein Areal im Leipziger Norden an der Dübener Landstraße gekauft. Das Buch zeigt erstmals Fotografien, wie der Sportplatz entstand. Es war der einzige Platz, auf dem Juden nach 1933 Sport treiben oder sich erholen konnten. Nach 1938 ging er ins Eigentum der Stadt über, ein Zwangsarbeiterlager der Leipziger Brotfabrik entstand. Später wurde der Sportplatz von der BSG Aktivist Nord genutzt. Nach der Wende verfiel der Platz und 2016 entsorgte der damalige Besitzer alle Spuren der Vergangenheit. Seit diesem Jahr erinnert eine Stele an die Geschichte des Platzes. Das Buch gibt zudem Einblicke in die aktive Erinnerungsarbeit – zu der unter anderem interkulturelle Jugend-Fußballturniere gehören. Britt Schlehahn


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