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Kultur

Ein Dealerleben

Mit »Ein Königreich für eine Fußbodenheizung« taucht das Ensemble DramaVision ins Drogenmilieu

  Ein Dealerleben | Mit »Ein Königreich für eine Fußbodenheizung« taucht das Ensemble DramaVision ins Drogenmilieu

Auf Grundlage einer realen Biografie erzählt das Theaterstück »Ein Königreich für eine Fußbodenheizung« die Karriere des Leipziger Drogendealers Tom: von den frühen Kiffererfahrungen über den Aufbau seines Geschäfts als Dealer von Crystalspeed bis hin zur Festnahme.

Auf Grundlage einer realen Biografie erzählt das Theaterstück »Ein Königreich für eine Fußbodenheizung« die Karriere des Leipziger Drogendealers Tom: von den frühen Kiffererfahrungen über den Aufbau seines Geschäfts als Dealer von Crystalspeed bis hin zur Festnahme.

Die ersten Erfahrungen mit dem leicht verdienten Geld hatten in ihm den Geschäftsinstinkt geweckt – er wollte mehr, viel mehr. In der Inszenierung jedoch werden die eigentlichen Schicksale fast beiläufig auf Nebenschauplätzen erzählt. Das Scheitern der Ehe von Toms Eltern findet sich nur angedeutet, ebenso wie die Tablettensucht der Mutter. Und schließlich ist es seine eigene Schwester, die er gönnerhaft mit Drogen versorgt.

Die Stationen seiner Dealer-Laufbahn werden in der erzählerisch-episch angelegten Inszenierung einzeln vorgeführt. In dem minimalistischen Bühnenbild werden souverän Ortswechsel und Zeitsprünge arrangiert. Das Spiel der vier überzeugenden Darsteller offenbart immer wieder komische, manchmal groteske Züge, so dass nie der Eindruck einer pathetischen oder moralisierenden Deklamation entsteht.

Umso wirkungsvoller ist dann das Schlussbild, in dem Toms Schwester plötzlich in den Mittelpunkt des Geschehens rückt: die Illusion vom Fliegen, hervorgerufen im Drogenrausch, wird zu einer letzten tragischen Realität.


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