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Kultur

Quo vadis »Jahrtausendfeld«?

Ambitionierte Diskussion im Tapetenwerk über Brachfläche im Westen der Stadt

  Quo vadis »Jahrtausendfeld«? | Ambitionierte Diskussion im Tapetenwerk über Brachfläche im Westen der Stadt

Architekturstudenten der HTWK Leipzig und der Georg-Simon-Ohm Hochschule in Nürnberg entwickelten letztes Semester Vorschläge für die Nutzung und Gestaltung des brachliegenden Gebietes an der Schnittstelle zwischen Plagwitz und Lindenau. Ihre Beiträge für den studentischen Ideen- und Architekturwettbewerb »Jahrtausendfeld« werden noch bis Sonntag im Tapetenwerk gezeigt. Dort wurde am Donnerstag auch über die Zukunft des Areals diskutiert, allerdings ohne klare Ergebnisse.

Am Donnerstag gab es die öffentliche Diskussionsrunde im Tapetenwerk zum Thema »Jahrtausendfeld« und wie die Zukunft der Brachfläche aussehen könnte. Studierene hatten vielseitige Ideen erarbeitet, ihre Beiträge für den studentischen Ideen- und Architekturwettbewerb »Jahrtausendfeld« werden noch bis Sonntag im Tapetenwerk gezeigt. Neben Moderator Fritjof Mothes, dem Beauftragten des Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung und Ronald Scherzer-Heidenberger, Professor für Städtebau und Regionalplanung an der HTWK-Leipzig, kamen auch zahlreiche Interessierte aus den angrenzenden Stadtteilen sowie Vertreter von Stadt und Verwaltung in die Halle C01 des Tapetenwerks.

Die Vorschläge der Studenten waren im Hinblick auf Themen und deren architektonische Umsetzung vielseitig. Die Nutzung von Wasser- und große öffentliche Grünflächen, um Erholungsgebiete zu schaffen und einen Ort zum Verweilen zu kreieren, waren häufig in den Modellen vertreten. Ebenso war der Gedanke einer Kreativwirtschaft mit Werkstätten und Ateliers für Künstler und der Nutzung des Gebietes als eine Art gestalterischen Freiraum wichtiger Gesprächsaspekt. Sogar eine Hafenanbindung wurde kurz diskutiert.

So kreativ die Ideen der Studenten waren – einige unter ihnen haben nicht umsonst einen Jury-Preis für Ihre Arbeit erhalten – so scheint es, dass die Umgebung des »Jahrtausendfeldes« nicht genügend berücksichtigt wurde. Es ist zu klären, was die Stadt Leipzig und nicht zuletzt deren Bewohner westlich der Innenstadt denn wirklich brauchen und was sie kulturell und auch wirtschaftlich für sinnvoll halten. Für das Gebiet, welches bis 1989 wichtiger Teil des Leipziger Industriegebietes war und seit der Wende brach liegt, konnte seit Jahren keine passende Nutzung gefunden werden.

Mit studentischer Ideenvielfalt können nicht zwangläufig Entscheidungen getroffen werden. Immerhin liegen jetzt aber ein paar interessante Ideen auf dem Tisch. Wer die Fläche letztendlich kauft, wie viele Investoren sich daran beteiligen und was dann aus dem Areal wird, ist nicht entschieden. Weitere Treffen wird und sollte es geben, um die Interessenlagen aller Beteiligten auszuloten.


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