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Kultur

Funktion im Fokus

Die Designers' Open und die Grassimesse machen Leipzig für ein Wochenende zum Designzentrum

  Funktion im Fokus | Die Designers' Open und die Grassimesse machen Leipzig für ein Wochenende zum Designzentrum

Das Kaufhaus am Brühl, das Streifenhaus, die Hauptpost, das Spinnereigelände – die Designers' Open nomadisieren seit 2005 durch Leipzig. Inzwischen ist es Teil des Konzeptes des größten mitteldeutschen Design-Festivals, Trends aus Mode-, Produkt- und Industrial-Design jährlich an wechselnden Orten zu präsentieren. In diesem Jahr fiel die Wahl auf das Campusgelände der Sportwissenschaftlichen Falkultät der Universität Leipzig in der Jahnallee.

Erstmalig wurde am Donnerstagabend im Rahmen der Eröffnung der Sächsische Staatspreis für Design vergeben, co-moderiert von Sven Morlok, dem sächsischen Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. Das Spektrum der Nominierungen reichte von einer Spielküche aus Pappe über einen verletzungsfreien Briefkasten bis hin zu einer neuen Schrift. Gleich zwei erste Plätze gingen nach Leipzig: In der Kategorie Nachwuchspreis wurde Katharina Jebsen, Absolventin der Burg Giebichenstein, für ihre Modekollektion »Das Prinzip Höhle« ausgezeichnet. Den ebenfalls mit 7.000 Euro dotieren 1. Preis in der Kategorie Kommunikationsdesign erhielt der Berliner Christian Lange für sein Buch »Lange Liste 79 – 97«. Es zeigt das Haushaltsbuch seiner Mutter und ermöglicht in Kombination mit Fotografien den unvergleichlichen Nachvollzug eines Lebens. Lange selbst konnte den Preis aus gesundheitlichen Gründen nicht entgegennehmen – dafür waren Markus Dreßen und Jan Wenzel vom Leipziger Verlag Spector zur Stelle, die das Buch herausgeben. Weitere nominierte wie auch prämierte Arbeiten sind noch bis Sonntag bei der Designers' Open zu sehen.

Während sich die Fachbesucher in den Räumen der Mensa tummeln, wo intelligente Technologien im Fokus stehen, zeichnet sich die Verkaufsausstellung, der »DO/Market«, in diesem Jahr durch drei Schwerpunkte aus: Unter dem Motto »Open/Air« werden sowohl Produkte für den Garten als auch für sportliche Outdoor-Aktivitäten präsentiert. Im sogenannten »Spin/Off«-Bereich präsentieren Hochschulabsolventen ihre Abschlussarbeiten, während im »Off/Spring« Produkte für die Jüngsten im Fokus stehen, sei es innovatives Spielzeug aus dem Erzgebirge oder Kindermöbel.

Spezielle Designideen für Senioren gab es im vergangenen Jahr schon auf der Designers' Open zu sehen – in diesem Jahr ist »Ü60. Design für Morgen« Schwerpunktthema der zeitgleich stattfindenden Grassimesse im Grassimuseum, wo traditionell Schmuck, Keramik, Möbel und Mode das Bild bestimmen. Noch bis zum Sonntag präsentieren und verkaufen hier rund 100 Aussteller aus 11 Ländern an 75 Messeständen ihre Arbeiten. Drei Hochschulen aus Halle, Bozen und Schneeberg haben sich mit der Gestaltung von Alltagsgegenständen für die ältere Generation auseinandergesetzt. Die Spannbreite reicht dabei von flexiblen Topfgriffen, über Sideboards, die Alltagsgegenstände sinnvoll sortieren, bis hin zu einer Tischdecke, die durch integrierte interaktive Flächen Videotelefonate mit dem Arzt und der Familie ermöglicht.

Auch auf der Designers‘ Open gibt es lebenspraktische Produkte zu entdecken, so ein Fahrradpedal, mit dem man sowohl in High Heels als auch in Ledersohlen ohne Abrutschen fahren kann und das auch bei Nässe sicheren Halt bietet. Oder einen kleinen Kunststoffring, der mit einem Sensor rund um die Uhr die Temperatur im Körperinneren aufzeichnet, die wiederum Rückschlüsse auf die fruchtbaren Tage der Frau und somit eine natürliche Familienplanung ermöglichen soll. »Die Grassimesse und die Designers‘ Open stehen nicht in Konkurrenz zueinander«, betont Jan Hartmann, einer der beiden Veranstalter der »Designers‘ Open«. »Im Gegenteil: Gemeinsam bieten wir dem Besucher an den drei Tagen vom hochwertigen Kunsthandwerk über Kleinstserien bis hin zum Industriedesign ein einzigartiges Portfolio.«

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