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Bitprofessor

This machine kills smoking

Die Kolumne aus dem Heft: Der Bitprofessor

  This machine kills smoking | Die Kolumne aus dem Heft: Der Bitprofessor

Der Bitprof fürchtet sich vor Polizisten der Generation GTA. Aber er weiß, warum Videospielen trotzdem gesund ist und gar Leben rettet.

Ach ja, das Gepaffe! Heilkräftig ist es nicht, habe ich gehört. Ganz bestimmte Paffereien führen sogar zu brutalen Razzien, zum Beispiel letztens in der friedlichen Connewitzer Stockartstraße. Unser neuer Polizeipräsident, Herr Major Merbitz aus Zumroda, schickte seine schwer bewaffnete Einsatztruppe ausgerechnet durch einen vollbesetzten Kindergarten, um nebenan ein Haus voller haschender Schwerverbrecher zu stürmen. Auf so ein krudes Szenario wären nicht mal die Macher von »Call of Duty« gekommen. Aber das Leben schreibt eben die besten Geschichten.

Inzwischen rasen Polizisten sogar wie Wahnsinnige quer durch die Fußgängerzone, so geschehen am 16. Oktober gegen 23 Uhr. Ein Polizeiwagen, Marke VW Bus, fuhr gemächlich in die zu später Stunde noch recht belebte Petersstraße ein, um plötzlich Vollgas zu geben, mit quietschenden Reifen zu wenden und auf Einsatztour zu gehen – nicht ohne eine Gruppe junger Männer vorher fast zu fraggen, wie man im Spielerdeutsch sagt. So was kann übel ins Auge gehen, denn inzwischen gehören viele Polizeibeamte einer Generation an, die mit GTA aufgewachsen ist. Jeder, der dieses Spiel kennt, weiß, was überstürzte Einsatzfahrten in Fußgängerzonen anrichten können. Aber ich schweife ab.

Also: Rauchen ist tödlich. In diesem Sinne sind Spielkonsolen, seien es nun Playstation, Xbox oder gar die Wii, wahre Gesundheitsapparate. Während man am PC mit Maus und Tastatur locker spielen und gleichzeitig rauchen kann, geht das mit dem Controller einer Spielkonsole nicht. Den muss man nämlich mit beiden Händen festhalten. Da bleibt keine einzige Hand zum Paffen frei. Man kann also im dylanschen Sinne sagen: This machine kills smoking. Das ist ärgerlich, aber es rettet einigen wohl das Leben.


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