Eine Ausstellung pro Jahr zeigt das UNIKATUM in der Zschocherschen Straße – immer werden gesellschaftsrelevante Themen aufgegriffen, immer können sich die kleinen und großen Besucher an einzelnen Stationen im Ausstellungsraum die Themenwelten selbst erschließen. Am Freitagmittag war es wieder so weit: Über hundert vorwiegend erwachsene Besucher aus Kultur und Bildung drängten sich zur Vernissage in die Räume des Kindermuseums, um den »Dschungel der Sprache« zu betreten.
»Papperlapapp« heißt die neue – von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen geförderte – Ausstellung für Kinder ab fünf Jahre, in der es um Sprache in seiner ganzen Tragweite gehen soll: um ausgestorbene Sprachen, um Wortspielereien, um Zeichensprache und Gebärdensprache, aber auch um Poesie und Macht. So tauchten die neugierigen Gäste am Freitag in die Welt der Sprache ein, lasen Wortschöpfungen von Christian Morgenstern, rätselten über Wörter wie »Gürtelstier« und »Sägeschwan« oder darüber, was sogenannte Kugelwörter sind, und erfuhren, mit welchen Mitteln Sprache zur Macht wird: »Hamwa denn ooch‘n jült‘gen Faaohsweis?« oder »Eeh, hau ab hier!« Wer die Muße hatte, konnte sich in ein großes Kreuzworträtsel vertiefen.
Thematisch passend schenkten Museumsleiterin Annegret Hänsel und ihr Team im angegliederten Cafébetrieb eine Buchstabensuppe aus; Buchstabenkekse, Papperlapapptorte und Glückskekse mit Botschaften versüßten das Mittagessen. Zusammen trank man Sekt Orange und eine kleine Rede gab es auch: Mit sonorer Stimme sprach der Schauspieler, Sprecher und Sänger Axel Thielmann über fehlende Genitive, Deppenapostrophe und Ringelnatz.
Ein Jahr lang haben Schulklassen und Familien, aber auch Erwachsene ohne Kinder, die Möglichkeit, durch den Wörterwald zu wandern und sich durch das Dickicht von Geheim- und Zeichensprachen zu schlagen.