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Stadtleben

Editorial 01/2015

Das neue Heft ist da!

  Editorial 01/2015 | Das neue Heft ist da!

An dieser Stelle veröffentlichen wir das Editorial der Januar-Ausgabe des kreuzer. Chefredakteur Andreas Raabe berichtet, was es im neuen Heft zu lesen gibt.

Gucken Sie sich das mal an: Zwölf kreuzer-Titelbilder haben wir im Jahr 2014 produziert. Cover-Poll_2014(1)Obwohl, eigentlich waren es 13, denn im Oktoberheft brachten wir einen Doppeltitel, dessen zweite Hälfte uns sprichwörtlich den Arsch rettete – zumindest auf Facebook, wo das tatsächliche Cover nach ziemlich genau 24 Stunden gelöscht wurde. Ob das an dem darauf abgebildeten nackten Oberkörper oder dem groß gedruckten Wort »Freiheit« lag? Wer weiß. Der bloße Hintern mit der Headline »Am Arsch« jedenfalls darf bis heute auf den Seiten des sozialen Netzwerkes strahlen.

Wir möchten Sie – wie immer, wenn ein Jahr zu Ende geht – einladen, an unserem Cover-Schaulaufen, dem Wettbewerb um das tollste kreuzer-Titelbild teilzunehmen. Stimmen Sie hier ab für Ihren Favoriten.

Übrigens könnte man das Cover aus dem Januar 2014, das mit den Aggro-Gartenzwergen, heute glatt noch mal drucken. Damals titelten wir: »Willkommen in Leipzig. Über den Rassismus in der Mitte der Gesellschaft«. Anlass waren nicht nur die Proteste gegen das Schönefelder Asylbewerberheim, die geplante Moschee in Gohlis und der beängstigende Schweinekopfanschlag, sondern vor allem der gruselige Eindruck, den man auf Bürgerversammlungen zu diesen Themen von einer großen Zahl der dort anwesenden ganz normalen Mitbürger bekam. Wie groß das Problem tatsächlich ist, sieht man nun, ein Jahr später, bei den Pegida-Demonstrationen in Dresden. Ein ähnlicher Aufmarsch ist unter dem Namen Legida für den 12. Januar in Leipzig geplant. Gehen Sie zur Gegendemo.

In alten kreuzer-Heften zu blättern ist immer ein Gewinn. In der Ausgabe Januar 2006, also vor genau acht Jahren, wurde eine große Magazingeschichte über den Leipziger Westen so angeteasert: »Einst war der Westen belebtes Arbeiterviertel. Heute sind Leerstand und Verfall die Probleme. Der Nebeneffekt: Plagwitz bietet Platz für Initiative.« Das Kunstressort befasste sich mit dem Phänomen »Schrumpfende Städte«, bei dem Leipzig in eine Reihe mit Detroit, Manchester oder dem russischen Ivanovo gestellt wurde.

Wie sich doch die Zeiten ändern. Heute ist Leipzig wachsende Stadt, die Einwohnerzahl ist so hoch wie seit 1986 nicht mehr. Wir haben eine Baubürgermeisterin, die sagt: »Der Süden und Westen sind voll«, und die im Interview mit dem kreuzer das Bedürfnis nach Wohnungsneubau anmeldet. Im kreuzer 01/2006 verkündete das Stadtplanungsamt noch, dass bis zum Jahr 2020 im Leipziger Westen wohl 9.000 überschüssige Wohnungen abgerissen werden müssen. Dorothee Dubrau sieht nun eine Knappheit an Wohnraum kommen, zumindest in einigen Bereichen der Stadt. Welche Vision Dubrau für den Leipziger Wohnungsmarkt hat, erzählt sie im großen Interview.

Unser Cover im Monat Januar und die Titelgeschichte beschäftigen sich mit dem Musiker Hauschka. Beim aktuellen Titelblatt handelt es sich um ein sogenanntes gekauftes Cover, der MDR zahlt dem kreuzer Geld, um seinen Artist in Residence aufs Titelblatt zu heben. Das gekaufte Cover ist eine besondere Form der Werbung, die von vielen Stadtmagazinen oder auch Kinozeitschriften regelmäßig praktiziert, aber kaum je kenntlich gemacht wird. Auch der kreuzer hat ein bis zweimal im Jahr so ein Cover, das lässt sich aus wirtschaftlichen Gründen noch nicht vermeiden. Dabei bestimmt der Anzeigenkunde nur die Gestaltung des Titelblattes, auf den Inhalt eines entsprechenden Beitrages im Heft hat er keinen Einfluss, noch nicht einmal darauf, dass es so einen Beitrag gibt. Wir haben uns entschieden, diese Praxis, wenn wir sie anwenden, transparent zu machen – und ein Angebot nur dann anzunehmen, wenn wir inhaltlich dahinterstehen können. Seitdem schlugen wir viele Offerten aus, bei Hauschka war es dann mal wieder soweit.

Zum Schluss eine Nachricht in eigener Sache: Ich werde ab Januar für ein paar Monate in Elternzeit gehen und mich um den mopsfidelen Nachwuchs kümmern. Der Bitprofessor schwurbelt weiter wie gewohnt, das Steuer auf der kreuzer-Brücke übernimmt in der Zwischenzeit Theaterredakteur Tobias Prüwer. Er wird Sie, zusammen mit der Redaktion, sicher, informativ und unterhaltsam durch den Winter und den Frühling geleiten.

Ihnen allen ein gutes neues Jahr, hauen Sie rein!

Andreas Raabe

chefredaktion@kreuzer-leipzig.de

Was sonst noch im Heft steht:  Inhaltsverzeichnis, Monatstipps und Einblicke zeigt die Leseprobe unseres ePapers.


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