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Stadtleben

»Probleme gemeinsam lösen«

Der kreuzer berichtete ...

  »Probleme gemeinsam lösen« | Der kreuzer berichtete ...

... im aktuellen Juni-Heft unter der Überschrift »Auflehnung ist keine Option« über unangemessene Bezahlung von Doktoranden und studentischen Hilfskräften in den Leipziger Tierkliniken. Nun räumt die Uni die Missstände öffentlich ein und verspricht eine »möglichst schnelle Lösung«.

»Das ist jetzt aber keine direkte Reaktion auf Ihre Berichterstattung«, sagte Uni-Pressesprecher Carsten Heckmann gestern am kreuzer-Telefon, die internen Gespräche hätten nämlich schon vor der Veröffentlichung begonnen. Und doch kündigte er an, was die Universität Leipzig heute in einer Pressemitteilung verlauten ließ: »Die zuletzt auch öffentlich geäußerte Kritik im Hinblick auf eine angemessene Bezahlung geleisteter Arbeit sehen Universitäts- und Fakultätsleitung in wesentlichen Punkten als berechtigt an und wollen die bestehenden Probleme gemeinsam lösen.«

Doktoranden und studentische Hilfskräfte in der Tiermedizin beklagten im kreuzer, in den Leipziger Tierkliniken zu unangemessenen, mutmaßlich gar unzulässigen Bedingungen beschäftigt zu werden. Sie würden teilweise deutlich mehr Stunden arbeiten, als sie bezahlt bekämen, Mindestlohnbestimmungen würden vermutlich unterlaufen, berichteten die jungen Veterinärmediziner und Hilfskräfte. Statt der vertraglich vereinbarten und dementsprechend vergüteten zwölf Stunden im Monat würde sie auf rund 90 Arbeitsstunden kommen, sagte eine der Studentinnen.

Manfed Coenen, Dekan der Veterinärmedizinischen Fakultät, stritt die Vorwürfe im kreuzer zunächst ab. »Da die Bestimmungen zum Mindestlohn umgesetzt werden, wird es diese Konstellation auch nicht geben können«, sagte er den kreuzer-Autorinnen während der Recherchen im März.

Den Beitrag aus dem kreuzer 06/2015 können Sie hier als PDF ansehen.

Coenen heute: »Wir möchten dazu beitragen, dass alle unsere überaus engagierten Studierenden und Doktoranden ihre Tätigkeit in der Fakultät als Gewinn empfinden und nicht als Ausbeutung.« Für die studentischen Hilfskräfte seien bereits Maßnahmen beschlossen. So würden, nach Absprachen mit der Uni-Leitung, zunächst Dienstpläne angepasst, außerdem erhalte die Tiermedizin für das Jahr 2015 zusätzlich bis zu 90.000 Euro, um die Hilfskräfte komplett vergüten zu können. Für die anderen Beschäftigten, sprich: die Doktoranden, sollen »ähnliche Probleme ermittelt und rasch gelöst werden«.


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