»Was, wenn dein Kartenhaus einstürzt?«, fragt die AG Recht auf Wohnen anlässlich des bundesweiten Tages der Wohnungslosen am 11. September. Die Leipziger Arbeitsgemeinschaft, ein freier Zusammenschluss von Vertreterinnen sozialer Einrichtungen und Dienste, ehrenamtlicher Initiativen sowie einzelner Fraktionen im Stadtrat, lädt alle Interessierten – wohnungslos oder nicht – zwischen 12:00 und 15:00 Uhr zur Aktionsveranstaltung auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz ein.
In Leipzig fehlt nicht nur bezahlbarer Wohnraum, auch Möglichkeiten für improvisierte Schlaf- und Lagerplätze verschwinden immer weiter aus dem Innenstadtbereich. Zwei Jahre Pandemie haben die Situation vieler Menschen bereits verschärft, und seit Monaten kämpfen Wohnungslose wie Unterstützerorganisationen mit den steigenden Preisen. Die im Winter zu erwartenden Energie- und sonstigen Kosten werden den Druck auf die, die sowieso schon wenig haben, aufs Neue erhöhen (s.a. Benjamin Müller von der Oase im Gespräch mit dem Kreuzer).
Wann verlieren Menschen ihr Zuhause, was geschieht dann und was kann eine Gesellschaft tun, um Wohnungslosigkeit zu verhindern? Die Veranstaltung gibt Gelegenheit sich zu informieren und mit persönlich Betroffenen und Helfenden auszutauschen. Verschiedene Einrichtungen werden über Unterstützungsangebote aufklären. Neben unterschiedlichen Mitmach-Aktionen zeigt die Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e.V. ein Theaterstück von und mit Menschen in der Obdachlosigkeit, für Musik sorgt das Ensemble Ambidexter. Schlafsäcke für den kommenden Winter können vor Ort gespendet werden. Die Sicherheit einer eigenen Wohnung ist eine zerbrechliche – umso wichtiger, dass Leipzigs Stadtgemeinschaft solidarisch bleibt und zusammenhält.
> Wann? Sonntag, 11.09. von 12:00 – 15:00 Uhr
> Wo? Wilhelm-Leuschner-Platz, 04109 Leipzig
Titelfoto: Symbolbild. Vincent Ebneth