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Japanische Effizienz

Im Zentrum-Ost hat sich eine kleine Ramenbar bei Freunden der japanischen Küche etabliert

  Japanische Effizienz | Im Zentrum-Ost hat sich eine kleine Ramenbar bei Freunden der japanischen Küche etabliert

Unter Japanerinnen und Japanern sowie Japan-Fans gilt das Takumi hinter dem Wintergartenhochhaus als Geheimtipp. Die Qualität der frischen, authentischen Gerichte mit einer besonderen Note hebt das Restaurant von anderen Ramenbars der Stadt ab. Am Abend unseres Besuchs ist das kleine Lokal am Tor zum Osten der Stadt bis auf den letzten Platz besetzt. Zwei glücklich wirkende Gäste steuern auf die Tür zu und wir besetzen die beiden freien der rund vierzig Plätze in dem wirklich kleinen Raum mit Bar. Junge Pärchen mit kleinen Kindern und Mittzwanziger bevölkern das liebevoll eingerichtete Lokal und sitzen Rücken an Rücken in dem effizient eingerichteten Restaurant. Es herrscht eine angenehme Geräuschkulisse aus Gesprächen und J-Pop aus dem Lautsprecher – eine typisch japanische Ramenbar eben, wie es sie mittlerweile vielerorts gibt.

So auch in München, Berlin und Rotterdam, wo das Takumi Filialen betreibt. Und doch wirkt der Leipziger Ableger kaum wie ein Copy-and-paste-Franchiselokal. Das Takumi wurde 2007 in Düsseldorf von Haruhiko Saeki und Takahiro Okada ins Leben gerufen. Mittlerweile betreiben sie allein dort vier Restaurants und bringen die Hokkaido-Ramen in den Westen – seit vergangenem Jahr auch in Leipzig. Das Prinzip hier ist simpel: Gerichte mit Huhn und Veganes stehen auf dem überschaubaren Menü. Zwei Tagesramen mit einer besonders lang gekochten Paitan-Hühnerbrühe sind begrenzt auf dreißig Portionen – Paitan ist eine cremige, dickflüssige Brühe. Die rund zwanzig Ramenvariationen in einer Brühe aus Shoyu-, Miso- oder Yuzu-Würzmischungen werden frisch zubereitet, bieten ausreichend Abwechslung und lassen sich auf Wunsch mit individuellen Toppings wie gekochten Eiern, Nori-Blättern, Teriyaki-Huhn oder Tofu garnieren. Hinzu kommen Beilagen und Vorspeisen wie Edamame, Yakitori-Hähnchenspieße und Gyoza, japanischeTeigtaschen, vegan oder mit Hähnchenfleisch gefüllt. Kleine Portionen mit in Teriyaki mariniertem oder knusprig frittiertem Hähnchen mit Kimchi und Ei, Kakiage – vegane Gemüse-Tempura – oder Tori Soboro Don – Hackfleisch aus Huhn mit Teriyaki-Sauce – kommen auf Reis und bieten eine Alternative zu den Suppengerichten.

Ungewohnt für Leipziger Ramenbars ist die Auswahl an Kroketten, gefüllt mit einem zarten Süßkartoffelmus oder einer Mischung aus Sojamilch und Curry. Auch Takoyaki (was übersetzt so viel heißt wie »gebratene Krake«) sind auf der Karte zu finden und machen uns neugierig. Dahinter verbergen sich Oktopusbällchen, eine Spezialität aus Osaka. Das mit Dressing garnierte Fingerfood ist außen kross frittiert mit einer sämigen Füllung, die auf der Zunge zergeht.

Unsere Wahl der Hauptgerichte bietet eine überraschende geschmackliche Bandbreite. Die Tan-Tan-Men-Ramen mit frittiertem Huhn und gekochtem Ei kommen mit einer würzigen, leicht scharfen Brühe, die veganen Creamy-Potage-Ramen in einer süßlich-cremigen Maisbrühe mit frittierten Gyoza und Tofuwürfeln. Dazu erfrischt eine herrlich saure Yuzuka-Limo aus der soliden Getränkeauswahl. Als Nachspeise wartet eine Auswahl an Eissorten mit Kakao, Sesam, Mango oder typisch japanischem Matcha-Tee auf der Karte. Alle Gerichte sind reichhaltig. Es dauert nicht lange und auch wir verlassen satt und zufrieden das Lokal und blicken beim Rausgehen in die glücklichen Augen der nächsten Gäste, die unsere noch warmen Plätze besetzen. Reservierungen sind in der quirligen Ramenbar übrigens nicht möglich. Alle Speisen können aber zum Mitnehmen bestellt werden.

Das Takumi bietet auch in Leipzig schnelle, schmackhafte und gesunde Ramengerichte mit einer überraschenden Note. Kein Wunder, dass sich das längst herumgesprochen hat.

> Takumi Ramen, Wintergartenstr. 13, 04103 Zentrum-Ost, Di–So 12–14.30 u. 17–21.30 Uhr, Hauptspeisen 11,80–17,80€, www.takumi-leipzig.de


Foto: Marcus Korzer.


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