In Leipzig gibt es ein Dutzend Anbieter für die Schulspeisung. Die Großküchen produzieren und liefern zu deutlich günstigeren Preisen als schuleigene Küchen. Dennoch können immer mehr Haushalte das Essengeld nicht mehr bezahlen. Und das, obwohl Essen bezuschusst wird.
In Leipzig gibt es ein Dutzend Anbieter für die Schulspeisung. Die Großküchen produzieren und liefern zu deutlich günstigeren Preisen als schuleigene Küchen. Dennoch können immer mehr Haushalte das Essengeld nicht mehr bezahlen. Und das, obwohl Essen bezuschusst wird.
Allein 10.000 Portionen kommen täglich an Leipzigs staatlichen Schulen zusammen. Das günstigste Essen kostet ab 1,90 € – Bio-Essen ist bis zu 1 € teurer. Sozialhilfe und Hartz-IV-Verpflegungsleistungen für unter 14-Jäh-rige betragen 2,55 € pro Tag. Leipzig-Pass-Inhaber und Asylbewerberkinder bekommen 0,85 bzw. 1 € Zuschuss pro Essen.
Für die Stadt sind dies jährlich eine halbe Million Euro an Ausgaben. Hinzu kommen verdeckte Subventionierungen für Raumheizung, Wasser und Küchenausstattung, die nochmal fast 30 Cent pro Essen ausmachen. »Alles freiwillige Leistungen«, wie Erich Arndt vom Schulverwaltungsamt betont. Denn im Gegensatz zur gesetzlich geregelten Kita-Speisung gibt es beim Schul-essen keinen Anspruch auf die warme Mittagsmahlzeit. Arndt wünscht sich ein Landesgesetz, um zumindest den derzeitigen Stand der finanziellen Unterstützung dauerhaft abzusichern.
Dafür setzt sich in Leipzig auch das Netzwerk der Generationen rund um Rosemarie Schneider ein. Seit 30 Jahren sorgt sie für Leipziger Schulessen. »Wir möchten keine soziale Absonderung, alle sollen an einen Tisch: Lehrer, Schülerinnen und Schüler.« Momentan prüft die Mittfünfzigerin, wie in Finnland kostenloses Schulessen finanziert wird. Selbst kocht derzeit in Leipzig übrigens die Freie Schule Connewitz, in der das gemeinsame Essen Teil des Konzepts ist. Trotz Einsatz von Eltern bei Einkauf und Hilfsarbeiten kostet das Essen 2,30 €. Alle Erwachsenen und Kinder essen mit – die Schule besteht allerdings nur aus 85 Personen.