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Kultur

Der Traum vom eigenen Kino

Vorführer-Familie übernimmt Traditionskino: Seit 3. Januar ist die Schauburg am Adler wieder geöffnet

  Der Traum vom eigenen Kino | Vorführer-Familie übernimmt Traditionskino: Seit 3. Januar ist die Schauburg am Adler wieder geöffnet

Wenn mit der Wiedereröffnung der Schauburg ab 3. Januar der James-Dean-Klassiker »… denn sie wissen nicht, was sie tun« über die Leinwand flackert, dann ist auch ein Augenzwinkern mit dabei. Als ob sie nicht wüssten, was sie tun, wurde Familie Schönberg bei den Banken bloß belächelt für ihr Vorhaben, das leer stehende Kino am Adler zu kaufen.

Wenn mit der Wiedereröffnung der Schauburg ab 3. Januar der James-Dean-Klassiker »… denn sie wissen nicht, was sie tun« über die Leinwand flackert, dann ist auch ein Augenzwinkern mit dabei. Als ob sie nicht wüssten, was sie tun, wurde Familie Schönberg bei den Banken bloß belächelt für ihr Vorhaben, das leer stehende Kino am Adler zu kaufen. »Vermutlich, weil wir keinen Anzug und Schlips tragen, sondern ganz normale Leute sind«, meint Tochter Susanne. Nun hat sie sich mit ihren Eltern beim neuen Besitzer, der Leipziger Stadtbau AG, einfach eingemietet. Was die drei mit dem Kino tun, wissen sie sogar sehr genau, haben sie doch selbst schon Kinogeschichte mitgeschrieben.

Rund 30 Jahre ist es her, dass sich Vater Michael und Mutter Birgit als Filmvorführer bei den Gohliser Coppi-Lichtspielen kennenlernten. Später wechselte er an die Eutritzscher Lichtspiele, während sie bis vor kurzem am Regina Palast tätig war. Die Tochter trat schließlich in ihre Fußstapfen. Für die Schauburg hat schon die ganze Familie gearbeitet – Susanne zuletzt als Kinoleiterin unter der Verwaltung der Hamburger Union-Kette. Diese hatte bis Mitte 2007 im Traditionshaus von 1928 ein trostloses Billigkino betrieben.

Nun soll die Schauburg als drittes Programmkino im Leipziger Westen wieder im alten Glanz erstrahlen. Dabei sind weder Cineding noch Schaubühne die eigentliche Konkurrenz, sondern die Kaufhalle nebenan, weil die Zuschauer ihre Speisen oft heimlich selbst mitbringen. »Allein vom Eintritt kann aber kein Kino überleben«, weiß Susanne Schönberg. Doch sie ist voller Elan: »Wenn alles klappt und sich das Kino wenigstens selbst trägt, geht für uns ein Traum in Erfüllung.«


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