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Kultur

Alte Träume, neue Träume

Empfehlenswerte Kulturausflüge im März: Dessau feiert Weill und Magdeburg Telemann

  Alte Träume, neue Träume | Empfehlenswerte Kulturausflüge im März: Dessau feiert Weill und Magdeburg Telemann

»Nicht nur für die Romantiker, sondern auch für die Künstler der so genannten Neuen Sachlichkeit, zu denen Weill damals gezählt wurde, waren Träume, Albträume, Nacht- und Traumgestalten wichtige inhaltliche Inspirationsquellen«, erklärt Clemens Birnbaum, Intendant des Kurt Weill Festes in Dessau, das dieses Jahr vom 29. Februar bis 9. März stattfindet. In über 35 Veranstaltungen wird das Thema »Träume« in allen Schattierungen ausführlich beleuchtet.

»Nicht nur für die Romantiker, sondern auch für die Künstler der so genannten Neuen Sachlichkeit, zu denen Weill damals gezählt wurde, waren Träume, Albträume, Nacht- und Traumgestalten wichtige inhaltliche Inspirationsquellen«, erklärt Clemens Birnbaum, Intendant des Kurt Weill Festes in Dessau, das dieses Jahr vom 29. Februar bis 9. März stattfindet. In über 35 Veranstaltungen wird das Thema »Träume« in allen Schattierungen ausführlich beleuchtet.

Nicht immer sind die Bezüge so deutlich wie in Kurt Weills Konzert für Violine und Blas(!)orchester, dessen Sätze »Serenata« und »Notturno« überschrieben sind. Und nicht nur Werke des Namensgebers stehen bei diesem Festival auf dem Programm: Strawinskys »Geschichte vom Soldaten« knüpft etwa an eine legendäre Aufführung bei der Bauhaus-Musikwoche des Jahres 1923 an. Neben der Musik des 20. Jahrhunderts erklingt in Dessau immer auch Neue Musik, die diesen Namen wirklich verdient: Artist-in-Residence des Jahres 2008 ist der Österreicher HK Gruber, der sich als Komponist, Dirigent, Kontrabassist und Chansonnier in seinem Wirken mit dem Schaffen Weills auseinandersetzt. Sein Stück »Pandämonium Frankenstein« wird in Dessau die Kategorie »Albtraum« bereichern, ebenso wie der berühmte Stummfilm »Nosferatu« von Friedrich Wilhelm Murnau. Die Filmmusik dazu liefert übrigens live das Babelsberger Filmorchester. Von den international gefragten Interpreten wären etwa der englische Tenor Ian Bostridge zu nennen, der einen Liederabend im Köthener Schloss geben wird, der Geiger Kolja Blacher oder der Jazzer Klaus Doldinger.

Zurück ins 18. Jahrhundert versetzen den Besucher hingegen die Magdeburger Telemann-Festtage, die vom 12. bis 16. März stattfinden. Die 19. Auflage des Festivals steht unter dem Motto »Telemann und Händel«. Die beiden fast gleichaltrigen Komponisten aus Magdeburg und Halle waren zeitlebens befreundet. In der direkten Gegenüberstellung ihrer Werke will das diesjährige Festival die Gemeinsamkeiten verdeutlichen.

Etliche Stars der Alte-Musik-Szene reisen zu diesem Ereignis an: Etwa Ton Koopman mit The Amsterdam Baroque Orchestra & Choir, die Akademie für Alte Musik Berlin und der RIAS-Kammerchor unter der Leitung von René Jacobs oder La Stagione Frankfurt mit Michael Schneider. Zu den Highlights dürften die Erst-Aufführung der Markuspassion von 1759 nach einer neu entdeckten Notenhandschrift sowie die szenische Aufführung der Oper »Flavius Bertaridus« mit der Magdeburgischen Philharmonie unter Leitung des GMD Francesco Corti zählen.


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