Der Leipziger Modedesigner Andreas Trommler (43), dem beim Leipziger Opernball der 3. Platz beim Innovationspreis »Der Goldene Ball« zugesprochen wurde, über die vierte Ausgabe seines Défilés: ein glamouröser Modeabend am 15. November in der Villa Hupfeldt. 14 Designer, darunter der Veranstalter, zeigen exklusive Mode unter dem Motto »Noir Désir«.
Der Leipziger Modedesigner Andreas Trommler (43), dem beim Leipziger Opernball der 3. Platz beim Innovationspreis »Der Goldene Ball« zugesprochen wurde, über die vierte Ausgabe seines Défilés: ein glamouröser Modeabend am 15.11.2008 in der Villa Hupfeldt. 14 Designer, darunter der Veranstalter, zeigen exklusive Mode unter dem Motte »Noir Désir«.
kreuzer online: Herr Trommler. Das vierte Défilé trägt den Titel »Noir Désir«, also schwarzes Begehren.
ANDREAS TROMMLER: Ja, die Défilés haben immer ein Thema, einen Grundgedanken, der von dem Ort beeinflusst wird, an dem die Schau stattfindet. Im letzten Jahr waren wir im Mediencampus, da bot sich das Thema »Une nuit blanche« an. Jetzt, in der mondänen Villa Hupfeldt, mit Salon, Musikzimmer und der ganzen Pracht haben wir uns für das schwarze Begehren entschieden.
kreuzer online: Wer ist »wir« beim Défilé?
TROMMLER: Der Kopf bin ich – aber ich habe ein Team von 7 Leuten. Wir bereiten seit März 2008 das diesjährige Défilé vor. Am Abend selbst werden es rund 80 Personen sein, die für ein spannendes, mondänes und erinnerungswürdiges Défilé sorgen.
kreuzer online: 15 Designer sind in diesem Jahr dabei – wo kommen die her, wer sucht sie aus?
TROMMLER: Die bewerben sich. Jedes Jahr haben wir 60 bis 80 Bewerbungen und suchen dann die besten Kollektionen aus, die dem Thema entsprechend passen. Da kommen Modelle gestandener Designer aber auch von Absolventen auf den Laufsteg – wobei das Publikum nicht wird entscheiden können, welcher Designer gerade am Anfang seiner Karriere steht.
kreuzer online: Nun ist das Défilé nicht nur eine Schau, sondern es gibt auch einen Benefizgedanken.
TROMMLER: Ja. Der Erlös des Défilé geht an das Kinderhospiz Bärenherz Leipzig e. V. Ohne große Fördermittel stellen die Mitarbeiter dort ein Programm auf, das seinesgleichen sucht – und haben aber gesellschaftlich keine große Lobby. Aber zum Défilé werden Gäste kommen, die das Engagement von Bärenherz zu schätzen wissen – ohne dass wir mit Bildern schwerstkranker Kinder auf die Tränendrüse drücken müssen.
kreuzer online: Die Schau ist das eine, der Benefizgedanke das andere. Gibt es noch übergeordnete Ziele, die mit dem Défilé erreicht werden sollen?
TROMMLER: Es gibt in Mitteldeutschland nicht viele vergleichbare Veranstaltungen, wie z. B. den Catwork in Dresden. Das zeigt schon, dass Modedesign bei uns noch nicht den Stellenwert hat, den es verdient. Wir müssen uns in solchen Schauen präsentieren, denn es geht um die Stärkung des Begriffs. Es wird oft nicht verstanden, dass Modedesign eine Designleistung darstellt – wie beim Architekten. Hinter den Entwürfen stecken Ideen, Konzepte, Kreativität im besten Sinne. Ein Modedesigner ist nicht der, der den Reißverschluss wieder einnäht.
kreuzer online: Und die Öffentlichkeit nimmt das nicht so wahr?
TROMMLER: Nein. In anderen Ländern wird man tatsächlich als Künstler behandelt, hier ist man Dienstleister. Dabei wird Modedesign nicht umsonst an Kunsthochschulen studiert.
kreuzer online: Wir wünschen ein wundervolles Schwarzes Begehren. Vielen Dank.
TROMMLER: Ich danke.