Der Deli ist ein kleiner Imbiss neben dem UT Connewitz. Das Fahrrad kann man an die wohl schon hundert Mal mit Plakaten überklebten Häuserwände lehnen, sofern da noch Platz ist, und sich dann in dem mit alten, dunklen Holzdielen ausgelegten Bistro für die Unternehmungen der zweiten Tageshälfte stärken.
Der Deli ist ein kleiner Imbiss neben dem UT Connewitz. Das Fahrrad kann man an die wohl schon hundert Mal mit Plakaten überklebten Häuserwände lehnen, sofern da noch Platz ist, und sich dann in dem mit alten, dunklen Holzdielen ausgelegten Bistro für die Unternehmungen der zweiten Tageshälfte stärken.
Suse Stock, 31, und Kristjane Rode, 34, haben in Leipzigs alternativstem Stadtteil ihr privates Vergnügen – veganes Kochen und Backen – zum Beruf gemacht. Zunächst mit Fancy Food, einem Catering der besonderen Art, und seit Ende Mai dieses Jahres mit dem Deli als fester Anlaufsstelle für Menschen, die Wert auf ethische und ökologische Ernährung legen.
Das Angebot an Getränken und Speisen ist noch überschaubar, klingt dafür aber nach Genuss ohne Verzicht: Neben drei Sandwich-Sorten stehen Soja-, Tofu- und Seitanburger auf der Tafel, dazu Pommes dick oder dünn geschnitten, frischer Salat und selbst erdachte und hergestellte Saucen (siehe unten).
Außerdem gibt es wöchentlich wechselnde Suppen – zum Beispiel Tomaten-Kokos-Suppe oder asiatische Gemüsesuppe – und originelle Torten wie die Nanaino: bestehend aus drei Schichten, mit Walnüssen, Kakao, einer hellen Creme und Schokoüberzug. Wem das zu viel des Guten ist, der greift zu Cookies.
Die beiden Betreiberinnen setzen sich zum Ziel, möglichst viele ihrer Gerichte aus saisonalen Produkten zuzubereiten, die Hauptkomponenten der Gerichte sind sowohl Bio als auch vegan. Auch auf regionale Kooperationen achten sie: Der Deli-Kaffee wird in der Freiberger Rösterei Momo geröstet und die Brötchen für die Burger werden von der Markkleeberger Bäckerei Wendl nach einem gemeinsam abgestimmten, veganen Rezept gebacken.
Weil der Deli von den Connewitzern und ihren Besuchern gut angenommen wird und sich auch Nicht-Veganer für Sojaburger begeistern, hat das Bistro unter der Woche nun schon ab 12 Uhr geöffnet und gibt damit Hungrigen eine Chance, mittags auch mal kulinarische Erfahrungen jenseits des Currywurst-Papptellers zu sammeln.
Pädagogin Stock und Afrikanistin Rode schätzen selbstverständlich auch privat die vegane Ernährung. Ihre Motive erklärt Kristjane so: »Die Bedingungen, unter denen tierische Produkte hergestellt werden, finden wir nicht akzeptabel. Außerdem schmeckt es uns besser.« »Es gibt nichts Genialeres als Räucher-Tofu«, fügt Suse so überzeugt hinzu, dass man es ihr sofort glaubt. Andrea Kathrin Kraus
Rezept für Petersilien-Hanf-Pesto
Für 4 Personen
2 Handvoll Sonnenblumenkerne
1 Handvoll Hanfsamen (zu beziehen im Bio-Laden)
2 dicke Bund glatte Petersilie
2 Zehen Knoblauch (oder mehr, je nach Geschmack)
abgeriebene Schale einer halben Bio-Zitrone + 1 EL Zitronensaft
Salz
Öl
besonderes Equipment: Pürierstab
+ zuerst Sonnenblumenkerne und Hanfsamen getrennt in der Pfanne ohne Fett anrösten, bis sie duften
+ Hanfsamen beiseite legen
+ Petersilienstängel abschneiden (werden nicht verwendet, können aber für Suppen weiterverarbeitet werden)
+ Petersilien grob zerteilen und in einen hohen Mixbecher geben
+ Sonnenblumenkerne dazugeben
+ ca. 100 ml Öl angießen, anfangen zu pürieren, so viel Öl dazugeben, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist
+ Knobi pressen, mit Salz, Zitronenschale und Zitronensaft würzen
+ zum Schluss die Hanfsamen unterheben, nicht mehr pürieren
Der kreuzer bedankt sich bei Suse Stock und Kristjane Rode für die Bereitstellung des Rezepts.