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Kultur

Bewegt euch, tanzt für Radio Blau!

Verhandlung am Montag, 26. Oktober., über die drohende Abschaltung der freien sächsischen Radios bleibt ohne klares Ergebnis.

  Bewegt euch, tanzt für Radio Blau! | Verhandlung am Montag, 26. Oktober., über die drohende Abschaltung der freien sächsischen Radios bleibt ohne klares Ergebnis.

Gegen eins füllt sich die Wiese vor der Ferdinand- Lasalle- Straße 21 allmählich, obwohl Montag ist. Manche haben sich für die Kundgebung in ihr schönstes blaues Outfit geworfen. Etwa 200 Protestierende haben sich versammelt, die Stimmung ist nicht gerade euphorisch, aber entschlossen. An Prominenz ist mit Politikern wie Mike Nagler und Volker Külow hauptsächlich die Linke aus Leipzig vertreten.

Gegen eins füllt sich die Wiese vor der Ferdinand- Lasalle- Straße 21 allmählich, obwohl Montag ist. Manche haben sich für die Kundgebung in ihr schönstes blaues Outfit geworfen. Etwa 200 Protestierende haben sich versammelt, die Stimmung ist nicht gerade euphorisch, aber entschlossen. An Prominenz ist mit Politikern wie Mike Nagler und Volker Külow hauptsächlich die Linke aus Leipzig vertreten. Unter eifrigem Getümmel der Lokalmedien wird kurz nach eins ein offener Brief an den Medienrat und die Sächsische Landesmedienanstalt (SLM) übergeben, indem gefordert wird, die dauerhafte finanzielle Absicherung von Radio Blau aus Leipzig, coloRadio aus Dresden und Radio T aus Chemnitz zu garantieren. Die Unterzeichner waren über 200 Leipziger Prominente aus Kultur und Wissenschaft. Nach der Übergabe nehmen je ein Vertreter der freien Radios an den Verhandlungen mit dem Medienrat teil. Nun heißt es warten und die Zeit mit einem wunderbaren interaktiven Radioballett überbrücken. Dabei werden unter dem Motto »Fuck the lecka Körper« Bewegungs-Anweisungen über ein, natürlich blaues, Radio übertragen, die die Zuhörer gleichzeitig ausführen: Wir reisen zu fremden Planeten, erkennen in dem dortigen Wahnsinn von Konsum und Körperwahn uns selbst wieder, um am Ende, wie sollte es anders sein, das blaue Radio anzubeten. Was werden wir ohne es sein?

Das Ergebnis nach der einstündigen Diskussion bleibt vage: Der Medienrat bietet an, als Vermittler zwischen den verschiedenen Parteien aufzutreten und erwägt, die Sächsische Staatskanzlei über den konkreten Finanzierungsbedarf der Bürgerradios, der sich auf insgesamt 120.000 Euro beläuft, in Kenntnis zu setzen. Für Radio Blau ist das ein »Teilerfolg«, da nun die Möglichkeit besteht, längerfristig durch die Landesmedienanstalt finanziert zu werden. Diese Form der Absicherung ist auch in anderen Bundesländern üblich. Mitte Oktober hatte der private Sender Apollo Radio den Vertrag mit den freien Radios gekündigt und übernimmt ab 2010 nicht mehr deren Leitungs- und Sendekosten. Da die Finanzierung nicht durch die vorwiegend ehrenamtlich betriebenen Bürgerradios erbracht werden kann, bleibt ihre Zukunft, leider auch nach den Verhandlungen vom Montag, ungewiss.


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