Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt – deshalb wird die im Ilses Erika stattfindende Veranstaltung auch trotzig als »Benefizparty für Radio Blau« beworben. Geschieht jedoch kein Wunder mehr, wird der Abend unter dem inoffiziellen Motto »Aufdrehen trotz Abschaltung« stehen.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt – deshalb wird die im Ilses Erika stattfindende Veranstaltung auch trotzig als »Benefizparty für Radio Blau« beworben. Geschieht jedoch kein Wunder mehr, wird der Abend unter dem inoffiziellen Motto »Aufdrehen trotz Abschaltung« stehen.
Doch egal, ob der freie Sender kurz vor den Festtagen sein überraschendes Fortbestehen feiern darf oder sich mit einer Träne im Auge verabschieden muss – den Besucher erwartet ein mannigfaltiges Programm: In einem provisorischen Sendestudio werden die Radiomoderatoren sich und andere live unterhalten und auf dem Klo werden die unterhaltsamsten Ausschnitte aus bisherigen Radio Blau-Übertragungen laufen.
Dass der Sender stets ein offenes Ohr für den kulturellen Pulsschlag von Leipzig hat, manifestiert sich auch anhand der engagierten Lokalmatadore Elster Club und Mjuix, die für dezibelintensive Livemusik sorgen werden: Das schwer aussprechbare Quartett wird dem Publikum mit komplexem Bombast-Pop die Gehörwindungen gordisch verknoten, nachdem die Jungs vom Elster Club mit ihrem federleichten New Wave für diebische Freude gesorgt haben.
Für deren Sänger und Gitarristen Thomas Stötzner ist es selbstverständlich, diesen Abend auf besondere Weise mitzugestalten: »Wir werden ein selbstgeschriebenes Weihnachtslied zum ersten Mal live spielen und dem Sender so ein vorgezogenes Geschenk machen. Radio Blau hat uns immer unterstützt, da möchten wir natürlich etwas zurückgeben. Deshalb verzichten wir auch auf eine Gage und spielen nur für eine kleine Aufwandsentschädigung.«
Gage kann zudem bei den DJs gespart werden – schließlich betätigen sich beim Sender viele erfahrene Schallplattenunterhalter, die regelmäßig Clubs wie das Conne Island oder die Ilse beschallen: Repeatbeat, Käpt'n Time Warp, Yoko Mono und Lieutenant Lloyd werden mit einer Mixtur aus Indie, Electro, 60s und Soul zum Tanzen verführen. Es darf also dank und mit den Radioaktiven gefeiert werden – trotz der drohenden Funkstille.