Er hat dem »Herrn der Ringe« Leben eingehaucht und mit der Trilogie einen modernen Klassiker geschaffen. Der neue Film des neuseeländischen Regisseurs ist wieder eine Buchverfilmung. »In meinem Himmel« ist das etwas kitschig geratene Porträt einer Familie, die nach dem Mord an der ältesten Tochter zu zerbrechen droht. Der Clou an der Geschichte: Sie wird aus der Perspektive des toten Mädchens erzählt und spielt unter anderem in einer Welt zwischen Himmel und Erde.
Er hat dem »Herrn der Ringe« Leben eingehaucht und mit der Trilogie einen modernen Klassiker geschaffen. Der neue Film des neuseeländischen Regisseurs ist wieder eine Buchverfilmung. »In meinem Himmel« ist das etwas kitschig geratene Porträt einer Familie, die nach dem Mord an der ältesten Tochter zu zerbrechen droht. Der Clou an der Geschichte: Sie wird aus der Perspektive des toten Mädchens erzählt und spielt unter anderem in einer Welt zwischen Himmel und Erde.
kreuzer: Sie haben ein Händchen für Buchadaptation, die als unverfilmbar gelten. Erst »Herr der Ringe«, jetzt »In meinem Himmel«. Woher kommt das?
PETER JACKSON: Ich habe doch erst zwei gemacht. Aber gut, aus »Herr der Ringe« sind dann doch drei Filme geworden.
kreuzer: Immerhin. Zufall oder Absicht?
JACKSON: Ich habe keinen Masterplan. Ich habe nie meinen Werdegang von der Geburt bis zum Tod geplant. Vielmehr denke ich von einem Projekt zum nächsten. Das Einzige, was meine Filme gemeinsam haben, ist die Tatsache, dass ich sie mir gerne selbst angucken würde. Bei »In meinem Himmel« ist das nicht anders. Es ist zwar ein sehr komplexes, aber auch ein sehr persönliches Buch.
kreuzer: Sie haben die Geschichte frei interpretiert und wichtige Schlüsselszenen wie eine Vergewaltigung ausgelassen. Was steckt dahinter?
JACKSON: In erster Linie will ich mit meinem Film unterhalten. Da konnte ich mir einfach nicht vorstellen, eine Vergewaltigung zu zeigen. Für die Geschichte ist es nicht unbedingt notwendig. Ich hatte einfach kein Interesse, eine Szene umzusetzen, in der ein 14-jähriges Mädchen vergewaltigt wird.
kreuzer: Es gibt im Film diese Ebene zwischen Himmel und Erde, eine Zwischenwelt. Sie sieht ein wenig aus wie Tim Burton auf LSD. Wie sieht denn die Zwischenwelt von Peter Jackson aus?
JACKSON: Mein Leben ist so durcheinander. Es wäre wohl eine gesunde Mischung aus Hobbits, Gorillas und Zombies. Zombies gegen Hobbits. Eine wunderbare Idee für einen Film. (lacht)
kreuzer: Die Hobbits werden Sie wohl nie wieder loslassen. Im Moment arbeiten Sie an der Verfilmung von »Der kleine Hobbit«, werden aber nicht selbst Regie führen. Warum?
JACKSON: Als das erste Mal eine potenzielle Verfilmung im Raum stand, konnte ich mir einfach nicht vorstellen, damit gegen den »Herrn der Ringe« anzutreten. Die Ähnlichkeiten sind einfach zu groß. Ich habe das alles schon mal gemacht und innerlich damit abgeschlossen. Ich habe mein Bestes gegeben. Wie soll ich das jetzt toppen? Das wäre unbefriedigend. Die Gefahr, den Ansprüchen der Zuschauer und meinen eigenen nicht gerecht zu werden, wäre viel zu groß. Aus einem Bauchgefühl heraus hätte ich mich im »Hobbit« nur selbst kopiert. Jetzt bin ich viel gespannter auf die Version von Guillermo del Toro, als ich auf meine eigene wäre.
kreuzer: Oder fürchten Sie sich auch vor Ihrem alten Gewicht?
JACKSON: Oh ja, kein Wunder. Bei »Herr der Ringe« habe ich mich sieben Jahre lang ausschließlich von Burgern und Fish and Chips ernährt. Damit habe ich jetzt aufgehört. Noch einmal würde ich das wohl nicht überleben.