Die Schaubühne in Plagwitz ist vor allem für Lesungen sowie Film- und Theatervorführungen bekannt – Musik spielte lange Zeit eine eher untergeordnete Rolle. Katja Berger und Peter Schneider wollen das durch den Start der Konzertreihe »Swimmingpool« ändern: Ab September laden sie immer am zweiten Dienstag des Monats eine Leipziger Band ein, die einen Support ihrer Wahl mitbringen darf.
Die Schaubühne in Plagwitz ist vor allem für Lesungen sowie Film- und Theatervorführungen bekannt – Musik spielte lange Zeit eine eher untergeordnete Rolle. Katja Berger und Peter Schneider wollen das durch den Start der Konzertreihe »Swimmingpool« ändern: Ab September laden sie immer am zweiten Dienstag des Monats eine Leipziger Band ein, die einen Support ihrer Wahl mitbringen darf.
Das Veranstaltungskonzept unterscheidet sich gravierend von bestehenden Plattformen für Lokalbands wie »Courage zeigen!« oder der »StuRakete«. Peter Schneider betont: Wir machen keinen Wettbewerb. Beim Soundcheck wird ausgelost, welche Band zuerst spielt – es gibt also keinen Headliner, alle Bands sind gleichberechtigt. Es gibt genug Veranstaltungen, bei denen um Platzierungen gespielt wird, und das wollten wir nicht«.
Ihren Namen verdankt die Konzertreihe einer eigenwilligen Idee: In der Mitte des Ballsaals wird ein aufblasbarer Swimming Pool stehen; hier führt der Moderator Raschid D. Sigdi Interviews mit den Bands. Bei der Premiere darf er Dante's Dream begrüßen: Das Quartett ist bereits mit Größen wie Phillip Boa oder Portugal. The Man aufgetreten und möchte bei der »Swimmingpool«-Einweihung eine radikale musikalische Neuausrichtung präsentieren. Dazu gesellen sich Mantiquttair – eine von arabischer Musik inspirierte Instrumentalband, die brachial-progressive Gewitter heraufbeschwört.
Lutz Leukhardt ist in beiden Formationen aktiv – und bringt von nun an in Kooperation mit der Schaubühne den kostenlosen Download-Sampler »popoolär!« heraus. Immer am Monatsanfang werden darauf neben den beim »Swimmmingpool« vertretenen Gruppen eine Handvoll weiterer Bands aus Leipzig zu finden sein. Beide »Pool«-Projekte verfügen über keinerlei stilistische Einschränkungen und verfolgen laut Leukhardt das Ziel, »die Bandbreite von Bands und Musikern zu zeigen, die ja in Leipzig wahnsinnig vielfältig ist«.
Es bleibt abzuwarten, ob sich die Reihe mit dem festgelegten Termin am Dienstagabend durchsetzen kann – schließlich taucht dieser Wochentag nur selten in den Kalendern der Konzertbesucher auf. Bislang ist die Veranstaltungsreihe nur bis Jahresende fest eingeplant. Wenn sich das Konzept jedoch etablieren sollte, könnte sowohl die Leipziger Musikszene als auch die Schaubühne von diesem neuen Ansatz langfristig profitieren.