José González wurde einst eine sonderbare Ehre zuteil. Eine Zeitschrift aus seiner schwedischen Heimat wählte ihn auf Platz acht der Rangliste der am schlechtesten gekleideten Menschen. Zu Unrecht und ohne jegliches fotografisches Beweismaterial, wie sich herausstellte. Nachweisbar ist hingegen die rockige Vergangenheit des Sängers und Gitarristen.
José González wurde einst eine sonderbare Ehre zuteil. Eine Zeitschrift aus seiner schwedischen Heimat wählte ihn auf Platz acht der Rangliste der am schlechtesten gekleideten Menschen. Zu Unrecht und ohne jegliches fotografisches Beweismaterial, wie sich herausstellte. Nachweisbar ist hingegen die rockige Vergangenheit des Sängers und Gitarristen.
Erste musikalische Gehversuche unternahm er in einer Hardcore-Punk-Kapelle namens Back Against The Wall, die große Stücke auf Black Flag und The Misfits hielten. Inzwischen geht es um einiges geruhsamer bei ihm zu. Der in Schweden als Sohn argentinischer Eltern geborene Musiker hat bereits zwei Soloalben unter seinem Namen herausgeben. Diese setzen sein feingliedriges Gitarrenspiel verbunden mit butterweicher Stimme aufs Angenehmste in Szene.
Mit seinem Projekt Junip, das er gemeinsam mit Elias Araya und Tobias Winterkorn unterhält, zeigt er sich epischer und mit größerer Hinwendung zu flächigen gegenüber songorientierten Strukturen. Zur aktuellen Tour präsentieren Junip nach zwei überzeugenden EPs ihren ersten Longplayer »Fields«. Die darauf versammelten Stücke bezeugen erneut jene Liebe zum Detail, für die viele González bereits kennen und schätzen. Bei Junip geht es verstärkt um Breite und Klangfülle.
Das Spiel mit den Schichten erfolgt zwanglos und dennoch wohldosiert. Steigerung und Dramatik entstehen mit spartanischen Mitteln. Orgelflächen und Schlagzeug erzeugen einen bittersüßen Wind, der durch die zwingende Vokalarbeit und die pointierten Gitarreneinsätze von González in die richtige Richtung geleitet wird. Nick Drake fände sicher Gefallen an den Landschaften, die Junip gestalten. Und David Kitt wäre zweifellos kein ungebetener Gast, wenn er sich in deren Proberaum verirrte.