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Kultur

Die Bären sind wieder los

61. Berlinale startet mit knapp 400 Filmen aus 58 Ländern

  Die Bären sind wieder los | 61. Berlinale startet mit knapp 400 Filmen aus 58 Ländern

Die Sonne scheint, der Himmel ist blau. Besser kann es für ein Filmfestival gar nicht losgehen. Auf dem roten Teppich glitzern Blitzlichter und Sternchen um die Wette. Doch nicht nur internationale Stars finden den Weg nach Berlin, auch viele Filmfreunde und Filmkritiker aus aller Welt reisen an. Vom 10. bis 20. Februar steht die Hauptstadt ganz im Zeichen der 61. Berlinale.

Bevor man sich auf den Weg Richtung Berlin, Potsdamer Platz macht, sollte man sich kurz Zeit nehmen und einen Überblick über das umfangreiche Programm gewinnen. Denn das größte Publikumsfestival der Welt zeigt in diesem Jahr knapp 400 Filme aus 58 Ländern. Im Rennen um den Goldenen Bären wetteifern 16 Filme, 13 davon feiern auf der Berlinale ihre Weltpremiere. Zwei Deutsche Filme haben sich auch unter die Kontrahenten gemischt und somit eine Chance auf die großen Preise. Der Dokumentarfilmer Andres Veiel (»Black Box BRD«) erzählt in seinem Spielfilmdebüt »Wer wenn nicht wir« die Vorgeschichte der RAF, von der Beziehung von Bernward Vesper und Gudrun Ensslin, bis diese auf Baader trifft. Ulrich Köhler (»Montag kommen die Fenster«) präsentiert sein Drama »Schlafkrankheit« über europäische Entwicklungshelfer in Afrika.

Eröffnet wurde die Berlinale am Donnerstag mit dem für zehn Oscars nominierten Western »True Grit« der gefeierten Coen-Brüder. Doch nicht nur die beiden Regie-Größen schwebten über den begehrten roten Teppich, auch Jeff Bridges, der im Film einen knurrigen alten US Marshall mimt, sowie seine Filmpartner Josh Brolin und Hailee Steinfeld.

Ebenso für Hollywood-Flair sorgt die Deutschlandpremiere von »The King's Speech«, bei der die Hauptdarsteller Colin Firth und Helena Boham Carter anwesend sein werden. Tom Hooper gelingt mit diesem Film ein Meisterwerk, wie man es selten auf der Leinwand zu sehen bekommt. Humorvoll und mitreißend zugleich erzählt der britische Regisseur, wie Georg VI. dank seines unkonventionellen Sprachtrainers zum mächtigsten Sprachrohr des Landes wurde.

Doch nicht nur Hollywood-Großproduktionen mit internationalem Star-Flair sorgen in den nächsten Tagen für Begeisterung. Vor allem Independentfilme aus europäischen Gefilden, den USA oder Südamerika bestimmen das diesjährige Wettbewerbsprogramm. Über die Gewinner entscheidet eine Internationale Jury um Isabella Rosselini, Jafar Panahi, Nina Hoss und Guy Maddin.

Kurz nachdem der Regisseur Jafar Panahi eine Einladung in das Gremium erhielt, welches den Goldenen und Silbernen Bären verleiht, wurde er im Iran zu sechs Jahren Haft und 20 Jahren Berufsverbot verurteilt. Die Berlinale wird ihrem Ruf, ein politisches Filmfestival zu sein, erneut gerecht und hält weiterhin am Jury-Platz für Jafar Panahi fest. In unterschiedlichen Sektionen laufen Filme des Regisseurs. Damit will das Filmfest ein Zeichen setzen und die Aufmerksamkeit auf das großartige Schaffen dieses Künstlers lenken, für das er vom iranischen Regime verurteilt wurde. Den Auftakt macht der Berlinale-Preisträgerfilm »Offside«, der 2006 den Silbernen Bären gewann.


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