Bodi Bill sind gerade groß im Kommen. Als wir mit Geiger Alex Amoon reden, fährt das Electro-Melodien-Trio gerade nach Belgien und sagt Sachen wie »In Paris ist das Publikum etwas verhalten«. Dafür rasten in Deutschland alle aus. Zu erleben ist das am Donnerstag im Conne Island.
Bodi Bill sind gerade groß im Kommen. Als wir mit Geiger Alex Amoon reden, fährt das Electro-Melodien-Trio ge-rade nach Belgien und sagt Sachen wie »In Paris ist das Publikum etwas verhalten«. Dafür rasten in Deutschland alle aus.
kreuzer: Eure neue Platte »What?« wurde in der Financial Times Deutschland und in der Welt besprochen. Seid ihr
jetzt massentauglich?
ALEX AMOON: Wir haben uns eher musikalisch rumgesprochen. Von einem kleineren Kreis von Leuten zu denen, die nicht unbedingt im Metier zu Hause sind, sondern einen großen Draufblick auf die ganze Musik haben. Ich finde das aber sehr schön, auch wenn es nicht von uns fokussiert wurde. Wir haben ja keine Kampagne gestartet oder so.
kreuzer: Auch euer Konzert im Berliner Lido war sofort ausverkauft. Ihr habt dann ein Zusatzkonzert gegeben, inzwischen spielt ihr dort einfach viermal hintereinander. Was ist da los?
AMOON: Wir wollten nicht in einem so großen Rahmen auftreten. Daher haben wir dann, statt in eine größere Halle umzuziehen, lieber noch Zusatzkonzerte anberaumt. Dass immer mehr Leute kommen wollen, liegt wahrscheinlich auch
an unseren langjährigen Liveauftritten. Da wurden es im Laufe der Jahre einfach immer mehr Leute.
kreuzer: Euer drittes Album »What?« ist recht poppig.
AMOON: Ja, es hat eine größere Songdichte. Durch sie gelangt man beim Hören in die verschiedensten Situationen. Musikalisch benutzen wir diesmal analoge Synthesizer, haben den Sound verfeinert, das kommt nicht mehr alles nur aus dem Laptop. Und ein paar rhythmische Raffinessen haben wir
eingebaut. Nicht immer dieser Dreiviertel-Takt.
kreuzer: Dennoch seid ihr eurem Sound sehr treu geblieben. Das finden viele gut, andere sagen auch: »Ach, das kenn ich schon.«
AMOON: Wer sagt denn so was?
kreuzer: Manche Kritiker, aber auch mein Mitbewohner. Von dem soll ich euch sagen: Macht mal was Neues.
AMOON: Sollen wir jetzt aus der elektronischen Musik aussteigen? Wir haben mit »What?« ja etwas Neues kreiert. Es ist aber tatsächlich eine schwere Aufgabe, sich immer weiterzuentwickeln. Aber er soll sich das Album noch mal anhören. Da steckt viel durchgängiger Tiefgang drin, den man beim ersten Mal Hören vielleicht gar nicht so begreift.
Auch viel mehr Intensität.
kreuzer: Sehr intensiv sind auch eure Live-Shows. Ihr spielt diesmal im Conne Island. Was kann man da erwarten?
AMOON: Wir sind frisch präpariert, haben einen Haufen Überraschungen in Gepäck. Wir werden den Abend auf jeden Fall zelebrieren.
kreuzer: Ihr habt hier schon oft zelebriert. Vor Polarkreis im Werk 2 zum Beispiel oder im Centraltheater. Dein Bandkollege Fabian hat auch mal in Leipzig gelebt.
AMOON: Ja, der hat sein Studium an der HGB inzwischen beendet. Leipzig ist super. Hier gibt es so viel Platz, so viele Freiräume. Wir haben öfter in Erfurt geprobt, die haben noch mal einen ganz anderen Blick auf die Stadt als wir Berliner. Die wollen ja alle hierhin. Und was macht eigentlich euer Tunnel?
kreuzer: Nichts, aber ab und zu gibts neue Fotos.
AMOON: Na, dann bleibt Buchstadt. Und lest schön viel!
.