Generationen von Kindern lieben Märchen, ob nun vorgelesen oder nacherzählt, im Puppentheater altersgerecht aufgearbeitet, auf der Leinwand oder im TV. Auch sie fürchten sich vor bösen Hexen, Räubern oder grusligen Bären und ziehen sich beim Zuschauen so manches Mal die Decke über den Kopf. Damit das auch so bleibt, begann die ARD im Jahr 2008 mit der Neuverfilmung verschiedener Märchenklassiker – ein bisschen zeitgemäßer mit alten und neuen Gesichtern unserer bunten, deutschen Fernsehwelt. Die im Mai abgedrehte MDR-Produktion »Die zertanzten Schuhe« eröffnet nun in diesem Jahr das Leipziger Filmfest »Leoliese«, das vom 23. bis 28. September geht.
Das Team um Regisseur Wolfgang Eissler drehte den Klassiker an märchenhaft-idyllischen Schauplätzen wie der Burg Querfurt in Sachsen-Anhalt. Die Leipziger Kinder und Jugendlichen erleben mit seiner Premiere eine echte Welturaufführung. Im Fernsehen läuft der Streifen erstmalig im Weihnachtsprogramm im Rahmen der Reihe »Sechs auf einen Streich«. Dieses Grimmsche Märchen ist dabei eher unbekannt: Die zwölf Töchter von König Carl tanzen jeden Nacht ihre Schuhe durch und keiner weiß warum, selbst der König hat nicht die leiseste Ahnung, was die Mädchen in der Nacht veranstalten. Es kamen schon viele Prinzen daher, die Prinzessinnen zu erlösen, doch keinem gelang das scheinbar Unmögliche bis eines Tages Soldat und Puppenspieler Anton des Weges kommt, sich unsterblich in die Jüngste verliebt und er mit Hilfe einer Tarnkappe zu einer überraschen Auflösung beitragen kann.
Neben diesem Märchen werden in den sechs Filmfesttagen schwerpunktmäßig Märchen und Fernsehproduktionen gezeigt. Es laufen bevorzugt deutsche Produktionen für Kinder von 4-16 Jahren, thematisch recht breit aufgestellt, vom Animationsfilm des allseits bekannten »Der Grüffelo« bis hin zu »Lollipop Monster«, einem Spielfilm über eine Mädchenfreundschaft und deren Träume vom Ausbruch in die Freiheit. Das Besondere an diesem Filmfest ist das Begleitprogramm, das reizvolle Gesprächsangebote für Kinder mit Regisseuren Schauspielern und anderen Experten bietet. Leoliese möchte, wie auf seiner Internetseite zu lesen ist, »aktive Medienarbeit« leisten und »medienpädagogisch« begleiten. Schulklassen sollten sich jedoch vor einem Besuch anmelden und wahlweise eine Medienpartnerschaft eingehen.